Gastgewerbe: Hessens Gastgewerbe verliert Kunden und Umsätze

In Restaurants und Kneipen bleiben viele Stühle leer. Auch die Zahl der Übernachtungsgäste in Hotels und Gasthöfen sinkt. Was sind die Gründe?

Weniger Gäste, weniger Geld: Das hessische Gastgewerbe hat im ersten Halbjahr 2025 einen Einbruch der realen Umsätze um insgesamt 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erlitten. Während dabei die preisbereinigten Erlöse in der Beherbergung um 2,0 Prozent sanken, betrug das Umsatzminus in der Gastronomie sogar 3,6 Prozent. Das teilte das Statistische Landesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Zahlen mit. 

Die Gesamtzahl der Beschäftigten im Gastgewerbe in Hessen ging leicht um 0,2 Prozent zurück. Während dabei ihre Zahl in der Beherbergung im ersten Halbjahr 2025 um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg, sank sie in der Gastronomie um 0,4 Prozent. Absolute Zahlen teilte das Statistische Landesamt nicht mit. 

Branchenverband: Verändertes Konsumverhalten

Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes Dehoga Hessen, Gisbert Kern, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Umsatzminus in der Gastronomie habe „viel mit einem veränderten Konsumverhalten zu tun“. Trotz kräftiger Lohnsteigerungen in den vergangenen Jahren seien viele Gäste wegen der Inflation und etlicher Krisen in der Welt zurückhaltender geworden. In Restaurants verzichteten sie etwa auf Vorspeisen oder Kaffee. 

Hessens Gasthäuser und Hotels haben laut Kern im ersten Halbjahr 2025 zudem unter teils nur mäßig schönem Wetter gelitten. Viele Gastronomen und Hoteliers im Land seien nun auch aufgefordert, Corona-Soforthilfen von bis zu 30.000 Euro zurückzuzahlen. Dies sei eine weitere Belastung für die Branche. 

Hoffnung auf Senkung der Mehrwertsteuer

Der seit Anfang 2024 wieder gültige volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen soll nach dem Willen der neuen Bundesregierung zum kommenden Jahr wieder auf das Niveau aus der Corona-Zeit von 7 Prozent sinken. Laut Kern ermöglicht dies der Branche dann „mehr Spielräume für Investitionen“.

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