Bauwerke: Brücke und Hangar: Stiftung kritisiert Abriss von Denkmälern

Sie standen unter Denkmalschutz, aber wurden dennoch abgerissen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bezeichnet das als „verlorene Geschichte“. Welche Bauwerke sind betroffen?

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beklagt den achtlosen Abriss historisch bedeutsamer Gebäude auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Für Rheinland-Pfalz zählt die Stiftung ein ehemaliges Schulgebäude in Kirn und die Nepomukbrücke in Rech als verloren auf. 

Die Brücke in Rech wurde bei der Ahrtal-Flutkatastrophe 2021 schwer beschädigt. An den Pfeilern der Brücke von 1723 zerschellten bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 Wohnwagen, Trümmerteile stauten die Wassermassen. Anschließend entbrannte ein Streit um die Zukunft der Brücke. Der Abriss erfolgte nun wenige Tage nach dem zweiten Jahrestag der Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2023.

Gefährdet sind nach Ansicht der Stiftung Fachwerkhäuser in Winningen, das Haus Walterscheid in Sinzig und das Rathaus in Offenbach an der Queich. Die Stiftung kritisiert außerdem den Abriss eines historischen Flugzeughangars im Saarland 2023. „In diesem Fall hätte es aus unserer Sicht mehrere Optionen gegeben, dieses für Deutschland einzigartige Denkmal zu bewahren“, heißt es.

Es gibt ein positives Beispiel 

Hingegen zeigt das Hallenbad Nord in Ludwigshafen der Stiftung zufolge, wie Denkmalschutz kreativ gelingen kann. Das Schwimmbad wurde bis 2001 betrieben, danach stand es bis 2013 leer. Das Gebäude von 1956 wurde jedoch nicht demoliert, sondern bis 2015 denkmalgerecht umgebaut. Statt viel Geld für einen Abriss auszugeben, wurde sinnvoll umgenutzt, lobt das „Schwarzbuch“.

Das frühere Schwimmbecken dient heute als Löschwasserreservoir, andere Bereiche als Veranstaltungsort. Ein Teil wurde zum Innovationszentrum – sogar standesamtliche Trauungen im Lehrschwimmbecken sind möglich. Die Sanierung zeige, dass auch junge Bauten aufgewertet werden können, heißt es.

In ihrem „Schwarzbuch“ spricht die Stiftung von mindestens 900 Denkmalen, die allein 2023 und 2024 verloren gegangen seien – vom Generalshotel in Brandenburg bis zur Radrennbahn Reichelsdorfer Keller in Bayern, von einer Minol-Tankstelle in Sachsen bis zum Flugzeughangar im Saarland. Die Bauten waren ursprünglich als Denkmale geschützt, blieben aber doch nicht erhalten.

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