Kundgebung: Demo nach Tod eines Jugendlichen in JVA

Rund 180 Menschen gehen im saarländischen Ottweiler auf die Straße und fordern „Gerechtigkeit für Nelson“.

Rund zwei Wochen nach dem Tod eines Jugendlichen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ottweiler sind bei einer Demonstration rund 180 Menschen durch den saarländischen Ort gezogen. Der Demozug habe vom Bahnhof durch die Innenstadt bis vor die Tore der JVA geführt, dort habe es eine Abschlusskundgebung gegeben, sagte ein Polizeisprecher in Saarbrücken. Die Veranstaltung sei friedlich verlaufen. Das Ganze stand unter dem Motto „Gerechtigkeit für Nelson“. 

Gefangene mit Protestaktion nach dem Tod des 15-Jährigen

Der 15-jährige Gefangene hatte sich am 1. August in der JVA das Leben genommen – an dem Tag, an dem seine Verlegung in einen normalen Haftraum geplant war. Einen Tag später kam es zu einem Protest in der Haftanstalt: 17 Gefangene des Jugendvollzugs weigerten sich nach der Freistunde, in ihre Hafträume zurückzukehren, und erhoben Vorwürfe wegen der Haftbedingungen sowie gegen einzelne Bedienstete. 

Gefangene werfen Justizbeamten vor, den schwarzen 15-Jährigen vor seinem Tod verletzt zu haben, dazu laufen Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Die Obduktion des Jugendlichen ergab nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft „keine Hinweise auf Fremdeinwirkung“ und „keine äußeren Verletzungszeichen“. Der Fall hat auch schon den Justizausschuss des Saar-Landtags in einer Sondersitzung beschäftigt.

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