Erst Trockenheit, dann Frost, dann wochenlanger Regen – dieses Jahr ist für die Weihnachtsbaumzucht in Brandenburg eine Herausforderung. Selbst die Baumartenwahl steht auf dem Prüfstand.
Hitze, Frost und Starkregen: Für den Anbau von Weihnachtsbäumen ist das Jahr dem Inhaber des Krämerwaldhofs in Brandenburg zufolge bislang eine „reinste Katastrophe“. Besonders belastend war die Trockenheit von Ende März bis Ende Juni, wie Vincent Köhler sagte. „Das hat vor allem unsere Neupflanzungen im Herbst und Frühling getroffen.“ Man habe zwar bewässert, „aber das können wir nicht dauerhaft machen und nur bei den jungen Bäumen“. Ausfälle von bis zu 40 Prozent seien inzwischen Normalität.
Zusätzlich habe es im Mai und Juni starken Spätfrost gegeben. „Dadurch sind einige junge Triebe zurückgefroren, das sieht man auch an den Bäumen.“ Danach folgten sechs Wochen Dauerregen. „Der hat wiederum alle Nährstoffe aus dem Boden gespült. Wir mussten düngen – Dünger ist sehr teuer geworden. Auch die Baumpflege ist vermehrt nötig, auch das ist teuer.“
Palmen als Weihnachtsbäume?
Auf rund fünf Hektar wachsen auf dem Krämerwaldhof auch die klassischen Nordmanntannen. Die meisten Bäume wachsen etwa sechs bis sieben Jahre, bis sie als Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern landen. Wie viele Betriebe orientiert sich der Hof zunehmend an hitzeresistenteren Arten wie Douglasien, so Köhler. „Wir machen hier schon Späße, dass es sich bald mehr lohnt, in der Brandenburger Streusandbüchse Palmen anzupflanzen und die als Weihnachtsbäume zu vertreiben.“
Im vergangenen Jahr kostete ein Meter Weihnachtsbaum vom Hof rund 23,50 Euro. Für dieses Jahr stünden die Preise noch nicht fest, ein Anstieg sei aber möglich. Bis zur Ernte im Winter müssten die Bäume nun noch einige heiße Sommertage überstehen. „Jetzt stehen die Tannen erstmal bei 35 Grad Celsius auf dem Acker und denken noch nicht so wirklich an Weihnachten.“