Ärger mit McDonalds: Japaner schmeißen Burger und Pommes weg – für Pokémon-Karten

Pokémon-Figuren sind in Japan heiß begehrt. Mit einer entsprechenden Aktion traf die Kette McDonald’s einen Nerv. Doch was dabei herauskam, war alles andere als erfreulich.

Eine Werbeaktion von McDonalds ging in Japan gründlich schief: Die Fast-Food-Kette hatte bei „Happy Meal“-Bestellungen eine Pokémon-Sammelkarte versprochen. Die Aktion war am Freitag gestartet, musste aber vorzeitig abgebrochen werden. Denn die Fans der in Japan sehr beliebten kleinen Monster kauften die eigentlich für Kinder gedachten Menüs in Massen. Einzelne Kunden erwarben gleich dutzende Menüs, die neben einem Burger und Pommes Frites auch ein Getränk und ein Fruchtpüree enthalten.

Doch das Essen interessierte die Kunden nicht. Sie hatten es vielmehr auf die Sammelkarten abgesehen, während Burger und Co. einfach weggeworfen wurden. In sozialen Netzwerken kursieren Fotos, die Plastiktüten voller ungegessener Burger und Pommes in der Nähe der McDonalds-Filialen zeigen. Japanischen Medienberichten zufolge seien die Menüs innerhalb eines Tages ausverkauft gewesen. Die Sammelkarten wurden anschließend online mit Preisen von teils bis zu zehntausend Yen (ungefähr 57 Euro) weiterverkauft. Ein „Happy Meal“ in Japan kostet etwas mehr als drei Euro.

McDonalds entschuldigt sich für fehlgeschlagene Pokémon-Aktion

Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten: Im Netz warfen die Menschen McDonalds Lebensmittelverschwendung vor. Zudem gab es Beschwerden über lange Warteschlangen vor McDonald’s-Filialen. „Wegen dieser Leute konnte ich meiner Tochter kein Happy Meal kaufen“, schrieb ein Nutzer auf X. „Ich bin sicher, es gibt erwachsene Pokémon-Fans, die die Karten wirklich wollen, aber diese Weiterverkäufer sind wirklich peinlich“, schrieb ein anderer. „Sie werfen Essen weg … für wie viel Profit?“

Angesichts der Kritik entschuldigte sich McDonald’s. Es habe einige Fälle von „Massenkäufen durch Kunden zum Weiterverkauf“ gegeben, gestand der Konzern ein. Dies habe dazu geführt, dass „unsere Lebensmittel weggeworfen oder entsorgt wurden“. 

In einer Stellungnahme erklärte ein Sprecher: „Wir halten nichts davon, Lebensmittel wegzuwerfen. Diese Situation widerspricht unserer langjährigen Philosophie, die wir als Restaurant seit jeher hochhalten, nämlich ‚Kindern und Familien ein unterhaltsames Esserlebnis zu bieten‘. Wir erkennen aufrichtig an, dass unsere Vorbereitungen nicht ausreichend waren.“ 

Um gegenzusteuern, solle nun eine strengere Obergrenze für zukünftige „Happy Meal“-Käufe eingeführt werden. Der US-Fast-Food-Riese kündigte außerdem an, Online-Shops zu effektiveren Maßnahmen gegen den Weiterverkauf der Karten zu verpflichten.

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