Ermittlungen nach Großeinsatz: Ursache für Großfeuer auf Sprengplatz bleibt unklar

Explosionen, dann ein Waldbrand. Das Feuer im Grunewald zählt zu den größten Einsätzen der Berliner Feuerwehr. Bis heute sind viele Fragen offen – das wird wohl so bleiben.

Die Ursache für das Großfeuer 2022 auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei im Grunewald bleibt unklar. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat das Ermittlungsverfahren nach rund drei Jahren eingestellt, wie Sprecher Sebastian Büchner auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Es lasse sich kein „strafrechtlich vorwerfbares Fehlverhalten“ nachweisen. 

Am 4. August 2022 war in einem gesicherten Aufbewahrungsraum auf dem Sprengplatz ein Brand ausgebrochen. Es gab zahlreiche Explosionen, weil die Polizei auf dem Gelände illegales Feuerwerk sowie Bomben-Blindgänger, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg lagert. Die Feuerwehr setzte bei den tagelangen Löscharbeiten Roboter, Hubschrauber und einen Panzer ein.

Monatelang Gutachten ausgewertet

Die Staatsanwaltschaft hatte nach dem Großfeuer gegen Unbekannt ermittelt. Dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, schlossen die Ermittler bereits nach einiger Zeit aus. Mit Hilfe von Experten sollten jedoch die Hintergründe geklärt werden. Monatelang wurden Gutachten von Experten ausgewertet. 

Wahrscheinlichste Brandursache ist laut Staatsanwaltschaft, dass sich Material selbstständig zersetzt und dabei Wärme und schädliche Gase freigesetzt hat. Es werde eine „autokatalytische Zersetzung von Nitrocellulose“ vermutet, so Sprecher Büchner. „Die anschließende Detonations- und Brandübertragung erfolgte aufgrund brennender Elemente, die durch den Druck der Detonationen herumgeschleudert worden sind.“

Sollte es früher Mängel bei der Lagerung explosionsgefährlicher Materialien gegeben haben, war laut Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen nicht feststellbar, dass dies Einfluss auf den Brand hatte. 

Sprengplatz wird wieder genutzt 

Der Sprengplatz wird längst wieder genutzt. Mit einem neuen Konzept sollen die Gefahren jedoch deutlich gesenkt werden. So wurde die Menge der sichergestellten explosiven Stoffe wie illegales Feuerwerk, Bomben-Blindgänger und Munition nach früheren Angaben der Senatsumweltverwaltung deutlich reduziert.

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