Der Roborock Zeo Mini Waschtrockner soll einiges können − hat aber ein ungewöhnliches Format. Der stern hat getestet, ob sich ein Kauf lohnt.
Wenn meinem Sohn am Mittwochmorgen einfällt, dass er am Nachmittag sein Basketballtrikot zum Training braucht, verdrehe ich normalerweise die Augen. Dann gibt es aber in der Regel drei Optionen: Ich kann den halbvollen Inhalt des Wäschekorbs in die Waschmaschine geben, das Trikot nach dem Waschen herausholen und auf der Heizung trocknen, damit es rechtzeitig tragebereit ist − denn wir besitzen keinen (Wasch-)Trockner. Option zwei: Ich wasche es mit der Hand und trockne es. Oder: Ich erkläre meinem Sohn, dass es nicht wichtig ist, was er zum Training anzieht und gehe in die Diskussion. Meistens wähle ich Variante drei.
Mit dem Roborock Waschtrockner Zeo im Mini-Format soll es eine vierte Option geben: Denn das Gerät wäscht kleine Mengen von bis zu einem Kilo schnell und trocknet bis zu ein halbes Kilo Wäsche im Anschluss direkt. Dabei arbeitet es mit Künstlicher Intelligenz (KI) und soll Menschen wie mir − mit kleinem Haushalt und wenig Zeit − den Alltag etwas erleichtern können. Aber wie praktisch und wie bedienbar ist es? Der stern hat den kleinen Helfer dem Alltagstest unterzogen.
Der Roborock Zeo Mini Waschtrockner
Zum Start ein paar Daten: Roborock wirbt damit, dass der Waschtrockner Zeo Mini „die weltweit erste All-in-One Mini-Waschmaschine mit Trockner“ sei. Sie böte „sanfte Pflege für Kleidung mit besonderen Bedürfnissen“. Dabei helfen solle eine TÜV-zertifizierte Fleckentfernungstechnologie, kombiniert mit einem intelligenten Waschalgorithmus, der Wassertemperatur, Waschmittelanteil, Waschbewegungen und Waschrhythmus präzise anpasse. Auch hartnäckige Flecken wie Blut und Babyurin sollen zuverlässig entfernt werden, während die Kleidung frisch und gut geschützt bleibe. In der Übersicht hat der kompakte Waschtrockner folgendes zu bieten:
KapazitätWaschkapazität: 1 kg & Trocknerkapazität: 0,5 kgBedienungColor Display Touch ScreenMaße428 x 489 x 512 mmGewicht23 kgWaschmittelbehälterkapazität270 mlMotortypDD MotorWaschlautstärke≤45dB(A)Maximale Drehzahl1000 rpmSterilisationUVC + Reinigung mit hoher Gradzahl
Zudem bietet das smarte Gerät unter anderem diese Features: Frischhaltung mit Luftzirkulation, automatische Smartdosierung, Selbstreinigungssystem, Trommelselbstreinigung, App-Steuerung, smarte Beleuchtung sowie ein Fortsetzen des Programms auch nach einem Stromausfall. Folgende Programme hat es zu bieten: Schonwaschgang, Waschen und Schleudern, T-Shirt, Intensivreinigung, Socken, Sportkleidung, Handtücher, Milbenentfernung, starke Verschmutzung, Anti-Allergene, täglich, schnell, schleudern, heiß waschen, Babypflege, Unterwäsche, Trommelreinigung, BHs, App-Programm, auffrischen.
Nach dem ersten Durchlesen denke ich mir: vielfältig und praktisch. Aber brauche ich das alles im Alltag? Was ich möchte: unkompliziert und ohne Aufwand waschen und die bereits getrocknete Wäsche dann aus dem Gerät holen. Fertig. Keine Flecken, keine Gerüche, kein Einlaufen, keine Trommelreinigung im Anschluss. Mal sehen, ob das wirklich so klappt.
Der Test
Erster Eindruck
Der erste Eindruck des Gerätes ist definitiv gut: Es passt auch in kleine Badezimmer und kann sogar von mir alleine getragen werden. Das Anschließen funktioniert wie bei einer herkömmlichen Waschmaschine − hier ist es also keine Erleichterung. In puncto Design überzeugt es aus meiner Sicht mehr: Das weiße Gehäuse ist elegant, die Form ein Hingucker − anders als die sperrigen Kästen, die normalerweise zu sehen sind. Die Linienführung ist modern und minimalistisch und fügt sich in viele Wohnstile ein.
Handhabung
Ist der kleine Helfer einmal angeschlossen, zeigt er seine Vorteile: Es gibt eine smarte Waschmitteldosierung und eine einfache Bedienung. Im Falle des Basketballtrikots meines Sohnes kann ich noch andere Sportbekleidung mit hineingeben (allerdings ist die kleine Trommel nach drei Trikots und zwei kurzen Sporthosen bereits voll) und die passende Programmeinstellung für Sportbekleidung nutzen. Nach kurzer Zeit ist der Inhalt gewaschen und schonend getrocknet. Nichts ist eingelaufen und alles von Schweiß, (auch hartnäckigeren) Flecken und Flusen befreit − KI sei Dank. Aber auch ein Seidenkleid und Dessous kann die Maschine materialgerecht reinigen und trocknen. Da kann man sich die professionelle Reinigung bedenkenlos sparen. Definitiv ein Pluspunkt.
Besonders für empfindliche Stoffe wie Seide ist die Maschine prima geeignet: Man kann das Kleidungsstück sauber und trocken und gut gepflegt aus der Trommel holen
Zugegebenermaßen bin ich weder sehr technikaffin noch sehr anspruchsvoll, wenn es um die Reinigung von Kleidung geht. Mir ist es wichtig, dass sie von Flecken und Gerüchen befreit wird und sie gut tragbar ist. Allerdings hat mich die Maschine wirklich überzeugt, da ich nicht viel beachten muss und die Kleidung viel besser aussah und wirkte, als ich es von meiner herkömmlichen Waschmaschine gewohnt bin. Zudem kann ich mir das ewige Trocknen im Anschluss sparen. Das hat mich schon begeistert. Besonders in den Zeiten, in denen mein Kleiner noch zahlreiche Bodies pro Tag eingesaut hat und die Maschine sie von Bakterien und Co. in Rekordzeit befreit hätte, hätte ich das Tool gut gebrauchen können. Zumal ich meinen Sohn dann nicht einmal durch den Gang in den Keller in der Wohnung für ein paar Minuten hätte alleine lassen oder mitschleppen müssen.
Wie nachhaltig es ist, wenn man ständig kleine Mengen an Kleidung wäscht und trocknet, kann ich nicht einschätzen, nur vermuten, dass es nicht die Regel sein sollte. Allerdings: Wer regelmäßig Sportkleidung oder Babykleidung in kleinen Mengen waschen möchte, kann mit dem Gerät Zeit, Wasser und Energie im Vergleich zur großen Maschine sparen. Und: Roborock nutzt eine Niedrigtemperatur-Trocknung, die die Faserstruktur der Kleidung intakt hält. Das soll nicht nur zu einem Qualitätserhalt beitragen, sondern auch den Energieverbrauch beim Trocknen gering halten. Und dann klingt das ganze doch direkt wieder besser.
Wirklich praktisch ist neben der KI-Erkennung von Inhalt und der Waschmitteldosierung auch das Selbstreinigungssystem. Es erkennt automatisch, wenn sich Flusen ansammeln und leitet diese über eine separate Wasserleitung aus dem Gerät heraus. So entstehen weniger unangenehme Gerüche oder Rückstände. Und das macht es mir am Ende leichter: keine Gedanken mehr um mögliche Waschfehler, Reinigung der Maschine oder mögliche Gänge zur professionellen Reinigung.
Auch die App-Steuerung funktioniert einwandfrei. Die ist meiner Meinung nach nicht notwendig, wenn das Gerät sowieso in der Wohnung steht und in Reichweite ist. Wer sie allerdings im Keller platziert, kann sich an fertig gewaschene Kleidung erinnern lassen. Das erscheint mir praktisch. Aber: Auch diese Funktion ist nicht unbedingt notwendig, da die Mini-Maschine Kleidung bereits trocknet und 24 Stunden lang frisch halten soll, ohne dass unangenehme Gerüche entstehen. Mit dem Herausnehmen kann man sich also problemlos Zeit lassen.
Positiv sind weiterhin − gerade im Hinblick auf Haushalte mit kleinen Kindern − die Kindersicherung, die Nachlegefunktion und die geringe Lautstärke.
Fazit
Der Roborock Waschtrockner Zeo Mini hält, was er verspricht: Er ist kompakt und passt in viele Wohnungen. Dabei bietet er viele Funktionen, gute Qualität und ein wirklich ansprechendes Design. Das Gerät ist sehr effektiv in der Reinigung und entfernt Bakterien, Flecken und Co. zuverlässig. Auch die App-Steuerung funktioniert prima − für alle, die sie nutzen möchten. Der kleine Waschtrockner ist vor allem für kleine Haushalte, Eltern mit Babys oder Sportbegeisterte geeignet, die ihre Kleidung schnell verfügbar haben möchten. Allerdings eignet sich das Gerät meiner Meinung nach nicht als Hauptgerät, da es dafür einfach zu wenig Kapazitäten hat. Es ist eher als Zusatzhilfe ideal: für alle, die im Keller eine große Waschmaschine und in der Wohnung den nötigen Platz für einen erweiternden, spontan einsatzfähigen Helfer haben.
Plus: Das nötige „Kleingeld“ braucht es dafür auch. Denn mit im Schnitt 600 Euro ist das smarte Gadget nicht gerade günstig. Wer auf der Suche nach einem kompakten Waschtrockner ist, kann auch auf Alternativen zurückgreifen. Laut Bewertungen können sich auch folgende Modelle lohnen:
Merax Wäschetrockner (ca. 160 Euro)LEADZM Mini-Wäschetrockner (ca. 160 Euro)Green Blue Mini-Abluft-Wäschetrockner (ca. 220 Euro)
Ein Plus des namhaften Modells: Wer häufig sensible Kleidung wie einen guten Anzug oder eine hochwertige Bluse trägt und diese für den Bürotag öfter benötigt, kann sich mit dem Roborock Waschtrockner Zeo Mini den Gang zur Reinigung sparen − was sich auf lange Sicht sicher rentiert. Zudem schont es Kleidung wirklich prima und macht sie damit langlebiger. Außerdem ist es im Vergleich zu anderen Waschtrocknern energiesparender, weil es auf niedriger Temperatur trocknet. Darüber hinaus reinigt sich die Maschine selbst und dürfte dadurch ebenfalls weniger anfällig für Instandhaltungsmaßnahmen sein.
Wer also weiß, dass er oder sie häufig die Reinigung besucht, Platz in der Wohnung, Baby(s) oder Kleinkind(er) im Haushalt hat und nach einem guten, ansehnlichen und effektiven Waschtrockner sucht, ist mit dem Roborock-Modell als Zusatzgerät gut bedient. Die Kleidung ist auf jeden Fall wirklich rein, bleibt weich und kommt einer professionellen Behandlung gleich. Kurzum: eine saubere Sache − aber keine Notwendigkeit.