Kriminalität: Messerangriff auf Großmutter – Enkel schweigt vor Gericht

Der Enkelsohn kommt zu Besuch. Seine Oma steht am Herd, in der Pfanne brutzelt es. Plötzlich greift er in die Besteckschublade, geht mit einem Messer auf die 76-Jährige los. Bis sie sich tot stellt.

 Nach einer lebensgefährlichen Messerattacke auf eine 76-Jährige steht ihr Enkel vor dem Berliner Landgericht. Als seine Großmutter in ihrer Wohnung am Herd stand, soll er sie plötzlich attackiert und mehrfach auf die Seniorin eingestochen haben. Der Mann schwieg zu Prozessbeginn. Die Staatsanwaltschaft strebt seine unbefristete Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Der Enkel war den Ermittlungen zufolge am 6. Januar 2025 zur Mittagszeit zu Besuch bei seiner Großmutter im Stadtteil Marzahn. Sie habe gekocht. Er habe die Frau mit einem Küchenmesser attackiert, „da ihm das Essen nicht schmeckte“, heißt es in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft. Mehrmals habe er gegen den Kopf, Hals, in den Oberkörper gestochen – „bis die 17 Zentimeter lange Klinge im Bauch abbrach und steckenblieb“. Danach habe sich die Frau tot gestellt.

Anruf: „Ich muss einen Mord gestehen“

Unmittelbar nach der Tat ging bei der Polizei ein Anruf ein. Der Enkel soll einen falschen Namen genannt und mitgeteilt haben: „Guten Tag, ich muss einen Mord gestehen.“ Wenig später sei er den Beamten im Treppenhaus entgegengekommen. Die Großmutter sei in einem Krankenhaus notoperiert worden. Bei der Polizei hatte die Frau erklärt, er sei „plötzlich ausgerastet“, als sie Schnitzel und Pommes Frites zubereitet habe.

Der 29-jährige Deutsche befindet sich derzeit vorläufig im Krankenhaus des Maßregelvollzugs. Der Mann leide an einer erheblichen Erkrankung und habe sich in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befunden, so die Staatsanwaltschaft. Er sei nicht schuldfähig. Ein erster Prozessanlauf war vor drei Monaten wegen Erkrankung eines Beteiligten gescheitert.

Der Verteidiger sagte am Rande, das Motiv sei „absolut unklar“. Die Großmutter sei für ihren einzigen Enkel „der Anker in Krisenzeiten gewesen“. Regelmäßig habe er sie besucht. Sie habe immer versucht, ihm zu helfen. Zuletzt habe der 29-Jährige in einer Einrichtung zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit gelebt. Der Prozess wird am 13. August fortgesetzt.

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