Kinder im Straßenverkehr: Wie übe ich mit meinem Kind den Schulweg

Der Schulbeginn ist in Sicht, auch an den mehr als 1.100 Grundschulen in Hessen. Je besser ein Kind den Weg kennt, umso eher kann es allein gehen. Mit dem Üben sollte rechtzeitig begonnen werden.

Bei der Wahl des Schulweges sollten Eltern laut Experten vor allem auf Sicherheit setzen. „Der schnellste Weg ist nicht immer der sicherste. Eltern sollten lieber einen etwas längeren Weg mit ihren Kindern einüben, wenn dadurch Gefahrenstellen umgangen werden können“, sagt Alexandro Melus, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. Er empfiehlt, den Schulweg früh gemeinsam zu üben, damit sich die Kleinen in Ruhe an die neue Herausforderung herantasten können.

Sollte es auf der Strecke Gefahrenpunkte wie Zebrastreifen, Kreuzungen und Ampeln geben, gelte es diese ausführlich mit dem Nachwuchs zu besprechen. „Wichtig ist, genug Zeit einzuplanen, damit das Kind nicht in Stress gerät, weil es sich beeilen muss“, sagt Melus.

„Praktisches Schulwegtraining ist die Aufgabe der Eltern“, betont zudem die Deutsche Verkehrswacht. Kindergarten und Schule könnten helfen, indem sie etwa über Schulwegpläne informierten und das Thema in der Gruppe oder Klasse vertieften. Die Kinder würden ihren Schulweg am besten durch mehrmaliges Üben lernen. „Wir empfehlen fünf bis zehn Übungsgänge“, heißt es. 

Die Verkehrswacht gibt dafür auch konkrete Tipps, eine Auswahl:

Nicht nur der Hin-, auch der Rückweg muss geübt werden.Die kurze Strecke ist nicht unbedingt die sicherste.Alle Gefahrenpunkte auf der Strecke müssen angesprochen werden.Ein Kind muss wissen, wo es die Straße überqueren darf: an Ampeln, Mittelinseln, Zebrastreifen oder Schülerlotsenpunkten.Manchmal muss es eine Fahrbahn ohne Hilfsmittel überqueren. Die Fahrbahn muss von allen Seiten gut überschaubar sein.Das Kind muss wissen, dass es niemals mit einem Fremden mitgehen darf.Eltern und Kinder sollen zwischendurch die Rollen tauschen. Das Kind erklärt seinen Schulweg. So sehen Sie, was es verstanden hat.

Generell sei es von Vorteil, wenn Kinder zur Schule liefen, betonen die Experten. „Nur zu Fuß machen sie wichtige Erfahrungen im Straßenverkehr“, heißt es bei der Verkehrswacht. Auch der ADAC rät davon ab, Kinder mit dem Auto zum Unterricht zu bringen: Elterntaxis würden die Selbstständigkeit untergraben.

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