Statistik: DLRG zählt bislang weniger Badetote als vor einem Jahr

34 Badetote hat die DLRG bislang in diesem Jahr in NRW gezählt. Fast alle sind Männer. Vor allem der Aufenthalt in Flüssen ist gefährlich. „Bleibt aus den Flüssen raus“, sagt die DLRG-Präsidentin.

In Nordrhein-Westfalen sind in den ersten sieben Monaten 2025 weniger Menschen bei Badeunfällen gestorben als im Vorjahreszeitraum. Mindestens 34 Personen kamen in NRW-Gewässern ums Leben, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Lübecker Seebad Travemünde mitteilte. Im Vorjahr waren bis zum 31. Juli insgesamt 42 Badetote gezählt worden. Ein Grund sei der regenreiche Juli, erklärte die DLRG. 

Die meisten Menschen, nämlich 14, starben in Flüssen. Auch in Seen, Bächen, Kanälen, Teichen und Schwimmbädern ertranken Menschen. Von den 34 Badetoten in NRW sind 30 männlich. Auch drei Frauen und eine Person mit nicht bekanntem Geschlecht kamen im Wasser um. 

Angesichts der Pläne der Stadt Düsseldorf, nach mehreren Todesfällen das Baden im Rhein zu verbieten, hält DLRG-Präsidentin Ute Vogt es für sinnvoll, zu sagen, man solle aus den Flüssen rausbleiben – ausgenommen seien ausgewiesenen Badestellen. Wenn eine Stadt es lange und erfolglos mit Appellen versucht habe, bleibe nur das Verbot. Viele Menschen unterschätzten die Gefährlichkeit der Flüsse.

Interesse an Düsseldorfer Verbot 

Der Vorstoß der Landeshauptstadt wird von den Nachbarn aufmerksam verfolgt. Köln prüft im Austausch mit der Stadt Düsseldorf die dortigen Pläne auf eine Übertragbarkeit, sagte eine Sprecherin. Man arbeite kontinuierlich an einer Minimierung des Risikos, welches durch das Baden im Rhein entstehe. 

Duisburg blickt „mit großem Interesse“ nach Düsseldorf. Ziel sei, die Bevölkerung bestmöglich zu sensibilisieren und tragische Badeunfälle zu vermeiden. Die Stadt weise seit Jahren auch mehrsprachig auf verschiedenen Kommunikationskanälen immer wieder auf die Gefahren des Badens im Rhein hin. 

Königswinter will keinen „Badetourismus“

Die Stadt Bad Honnef im Süden von NRW plane derzeit kein kommunales Badeverbot, sagte eine Sprecherin. Man beobachte aber die Entwicklungen und Maßnahmen in anderen Städten. 

Auch die Nachbarstadt Königswinter betonte, ein Badeverbot sei im Augenblick nicht geplant. Jedoch werde die weitere Entwicklung eng im Blick behalten. Die Stadt strebt ein gemeinsames Vorgehen mit Nachbarkommunen an. Anderenfalls könnte eine Diskrepanz beim Badeverbot zu einer Art „Badetourismus“ führen, bei dem die Menschen in der Region dorthin gingen, wo das Baden im Rhein noch erlaubt ist. „Dies gälte es zu vermeiden“, sagte die Sprecherin.

Bonn gegen Verbot und für Prävention

Die Stadt Bonn erklärte, es sei keine Rechtsgrundlage bekannt, aufgrund derer ein generelles Badeverbot auf der Bundeswasserstraße Rhein erlassen werden könnte. Ansprechpartner wäre aus Sicht der Stadt der Bund. „Darüber hinaus hält die Verwaltung ein Verbot auch nicht für zweckdienlich und überprüfbar“, sagte eine Sprecherin. 

In Bonn werde vor allem ein präventiver Ansatz verfolgt, um möglichst breit über die Gefahren zu informieren, die mit Schwimmen und Baden im Rhein verbunden sind.

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