Meerforelle: Rückkehrhilfen für Meerforelle und Aal

Durch menschliches Handeln wurden die Lebensräume für viele Tierarten massiv eingeschränkt. Darunter auch Fische. Einiges ändert sich nun wieder.

Der Rückbau von Wasserhindernissen und die gezielte Auswilderung von Jungfischen hat der Meerforelle und dem Aal die Rückkehr in angestammte Laichgebiete in Mecklenburg-Vorpommerns Flüssen ermöglicht. „Das Aufsteigen und Ablaichen der Meerforellen in der Nebel zeigt, dass unsere Besatz- und Renaturierungsmaßnahmen wirken und die ökologische Qualität unserer Gewässer steigt. Das ist ein großer Erfolg für den Natur- und Klimaschutz“, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD). 

Im Rahmen seiner Sommertour hatte er zwei Fischaufstiegsanlagen in Augenschein genommen. Am Ölmühlenbach bei Neubrandenburg soll die Anlage vor allem die Aalwanderung sicherstellen. 2,9 Millionen Euro wurden laut Backhaus eingesetzt, um den Oberbach für Wanderfische wieder passierbar zu machen. 

An diesem Nebenfluss der Tollense, die wiederum in die Peene mündet, war Anfang der 2000er Jahre auch eine der ersten Fisch-Zählstationen im Land errichtet worden. Mit Hilfe dieses Monitorings wird die Wirkung der Maßnahmen zur Wiederauffüllung des Bestandes der Europäischen Aals überprüft. Die Fischtreppe an der Nebel in Lüssow bei Güstrow ist wichtig vor allem für die Meerforelle. Dort und an zahlreichen anderen Flüssen werde durch das Institut für Fischerei die Bestandsentwicklung per KI-gestützter Videoüberwachung ermittelt, sagte der Minister.

Fischtreppen als Lebensadern 

„Fischaufstiegsanlagen wie in Neubrandenburg oder an der Nebel sind viel mehr als technische Bauwerke – sie sind Lebensadern für unsere wandernden Fischarten“, erklärte Backhaus. Die Artenvielfalt in den heimischen Gewässern könne nur erhalten oder wieder hergestellt werden, wenn den Fischen der Weg in ihre angestammten Lebensräume ermöglicht werde. 

Der Minister verwies zudem darauf, dass seit dem Jahr 2000 rund 11,7 Millionen Jungfische ausgesetzt wurden. Die damit angestrebte Stärkung des Bestandes komme auch dem Tourismus zugute. Denn die Meerforelle sei ein sehr beliebter Zielfisch der rund 161.000 Ostsee-Angler in jedem Jahr. Dorsche dürfen wegen der drastisch zurückgegangenen Bestände in der westlichen Ostsee bis auf weiteres nicht mehr geangelt werden. 

Wieder 60 Forellengewässer in MV 

Die Meerforelle lebt als erwachsenes Tier im Meer und wandert zum Laichen in die Flüsse. Zu DDR-Zeit war die Art fast komplett aus den Gewässern Mecklenburg-Vorpommerns verschwunden. Als Hauptgründe galten die Verschmutzung und auch die Verbauung von Fließgewässern. Fachleute gehen davon aus, dass es inzwischen wieder 60 Forellengewässer in Mecklenburg-Vorpommern gibt. Niedrige Wasserstände in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2022 hatten die Wiederansiedlung gebremst, weil weniger erwachsene Tiere in ihre Laichgebiete aufsteigen konnten.

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