Gefahr noch nicht gebannt: Größter Brand seit Jahrzehnten in Frankreich unter Kontrolle

Der größte Waldbrand in Frankreich seit etlichen Jahrzehnten ist unter Kontrolle. Der Wetterdienst warnt bereits vor einer neuen Hitzewelle und der Gefahr weiterer Brände.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr hat in Südfrankreich mehr als zwei Tage nach seinem Ausbruch den größten Flächenbrand Frankreichs seit mehr als 50 Jahren unter Kontrolle gebracht.

Mehr als 2000 Feuerwehrkräfte und 200 Polizeibeamte blieben mit sechs Löschflugzeugen und drei Hubschraubern weiter im Einsatz, um den Brand in der südfranzösischen Region Okzitanien zwischen Narbonne und Carcassonne zu bekämpfen, teilte die Präfektur am Abend mit.

Die Flammen hätten auf 16.000 Hektar Fläche gewütet, ein Mensch sei ums Leben gekommen und 18 seien nach einer ersten Bilanz verletzt worden. 36 Wohngebäude wurden zerstört und 20 weitere beschädigt. 54 Autos verbrannten und 16 Gemeinden waren von dem Feuer betroffen. Premierminister François Bayrou sprach am Mittwoch von einer „Katastrophe von nie dagewesenem Ausmaß“.

1500 Haushalte waren am Donnerstagabend weiter ohne Strom. „Oberste Priorität“ sei es nun, den Zugang zu Wasser und zum Telefonnetz wieder herzustellen. Zahlreiche Strommasten seien abgebrannt.

Der Zugang zu sämtlichen Waldgebieten in der bergigen Region wurde bis einschließlich Sonntag zur Verhinderung weiterer Brände verboten. Anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen hatten den Ausbruch des Brandes begünstigt, der von kräftigem Wind angefacht großflächig um sich griff.

Es werde noch einige Tage dauern, bis das Feuer vollständig gelöscht sei, erklärte der Präfekt des Départements Aude, Christian Pouget. „Es gibt noch viel zu tun.“

Gefahr erneuter Waldbrände in Frankreich

Unterdessen warnte der Wetterdienst Météo France ab Freitag vor einer erneuten Hitzewelle – insbesondere im Süden Frankreichs – mit einer erhöhten Gefahr weiterer Waldbrände. Erwartet werden am Wochenende Temperaturen von 35 bis 41 Grad. Wegen der erwarteten Hitze wurde für elf Départements ab Freitag die zweithöchste Warnstufe Orange ausgerufen.

Die französische Staatsbahn SNCF strich mit Blick auf die Hitzewelle zahlreiche Intercity-Züge in Südfrankreich. Befürchtet werde, dass die Klimaanlagen der auf den betroffenen Verbindungen eingesetzten rund 50 Jahre alten Waggons für die extremen Temperaturen nicht gerüstet seien, erklärte die SNCF, wie der Sender France Info berichtete. Um Pannen mit den Zügen zu vermeiden, würden während der wärmsten Mittagsstunden Züge zwischen Bordeaux und Marseille sowie zwischen Paris und Toulouse sowie Clermont-Ferrand aus dem Fahrplan genommen.

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