Sachsen will sich weiter hoch zu Ross präsentieren. Seit der Wende wurde viel Geld in die Pferdewirtschaft investiert.
Sachsen investiert weiter in die Pferdezucht. Mit einer feierlichen Zeremonie wurde jetzt eine neue Reithalle im Landgestüt Moritzburg an Landstallmeisterin Kati Schöpke übergeben. Dazu erschienen neben Ministerpräsident Michael Kretschmer auch Finanzminister Christian Piwarz und Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (alle CDU).
„Mit der neuen Reithalle setzt der Freistaat Sachsen ein klares Zeichen für die Zukunft des historischen Landgestüts Moritzburg“, betonte Kretschmer. Die Halle biete beste Bedingungen für Mensch und Pferd und unterstreiche die Bedeutung des Gestüts weit über die Landesgrenzen hinaus.
Investition in die Pferdezucht
Seit 2007 wird das Gelände des Landgestüts umfassend modernisiert. Mit Gesamtkosten von rund 27 Millionen Euro wurde nun das zentrale Projekt umgesetzt. Finanziert wird das Bauprogramm aus Haushaltsmitteln des Freistaates Sachsen.
Die neue Multifunktionsreithalle mit einer Fläche von 4.200 Quadratmetern bietet 824 Besuchern Platz. Sie wird künftig für Training, Ausbildung und Veranstaltungen – von Dressur über Springreiten bis hin zum Fahren – genutzt. Laut Piwarz wurde die Halle nach internationalen Standards gebaut und mit moderner Technik ausgerüstet. Sie sei „passgenau auf die Anforderungen von Pferd und Reiter zugeschnitten“. Ein unterirdisches Bewässerungssystem reguliert den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens automatisch.
„Die neue Reithalle erfüllt höchste Standards und stärkt nicht nur die tägliche Ausbildung und das Training unserer Hengste, sondern auch die Aus- und Fortbildungsangebote der Landesfachschule für Reiten und Fahren. Sie ist zudem ein wichtiger Veranstaltungsort für unsere Zucht- und Sportpferde“, ergänzte von Breitenbuch.
Reithalle ist nachhaltiges Bauwerk
Nach Angaben des Finanzministeriums entstand die Reithalle in Holz-Hybridbauweise. Auf chemische Holzschutzmittel und Verbundmaterialien habe man bewusst verzichtet, hieß es. Eine Zisterne und drei Regenrückhaltekanäle sammeln Regenwasser, das zur Bewässerung genutzt wird und gleichzeitig als Rückhalt bei Starkregen dient. Die auf dem begrünten Dach installierte Photovoltaikanlage erzeugt genug Strom, um im Sommerhalbjahr den gesamten Strombedarf des Landgestüts zu decken.
Kompetenzzentrum für Pferdewirtschaft
Die sächsische Gestütsverwaltung mit dem Landgestüt Moritzburg ist das zentrale Kompetenzzentrum für Pferdewirtschaft in Sachsen und Thüringen. Mit derzeit 85 Zuchthengsten, einer eigenen Landesfachschule und Veranstaltungen wie den beliebten Hengstparaden trägt das Gestüt zur Unterstützung der Pferdezucht, dem Erhalt gefährdeter Pferderassen sowie zur Ausbildung von Fachkräften bei.
Für die Rassen Schweres Warmblut und Rheinisch-Deutsches Kaltblut gibt es in Sachsen ein Erhaltungszuchtprogramm. Im Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen sind gut 3.000 Pferdezüchter organisiert, zwei Drittel davon in Sachsen. Insgesamt investierte der Freistaat Sachsen seit 1991 fast 30 Millionen Euro in die bauliche Weiterentwicklung des Landgestüts.