Bitte um Kleintier-Spenden für Raubtierfütterung: Dänischer Zoo bekommt Hasskommentare

Nach einer Bitte um Kleintier-Spenden als Futter für seine Raubtiere wird ein dänischer Zoo mit Hasskommentaren überzogen. Der Zoo im norddänischen Aalborg schaltete nach einer Welle „hasserfüllter“ Reaktionen die Kommentarfunktion auf seinen Seiten in den Online-Netzwerken ab, wie eine Verantwortliche des Zoos, Anette Sofie Warncke Nutzhorn, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Der Zoo hatte seinen Aufruf, Tiere, die nicht mehr gewollt seien, als Raubtierfutter zu spenden, vergangene Woche in den Online-Netzwerken geteilt und damit riesigen Wirbel ausgelöst. Der Zoo suche insbesondere Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch größere Tiere wie Pferde, hieß es in dem Aufruf. Die gespendeten Tiere sollen demnach von qualifiziertem Personal getötet und anschließend verfüttert werden.

Da es die Initiative schon seit mehreren Jahren gibt, hatte der Zoo offenbar nicht mit der großen Aufregung gerechnet. „Das ist eine ganz übliche Praxis“, betonte Warncke Nutzhorn. „Wir haben lediglich eine freundliche Erinnerung verschickt.“

„Wir suchen kleine Nutztiere, keine Haustiere“, stellte die Zoo-Vertreterin zudem klar. „Das können zum Beispiel Hühner sein, die keine Eier mehr legen“, fügte Warncke Nutzhorn hinzu. Raubtiere fingen normalerweise Beute dieser Größe, daher entspreche dies dem „natürlichen Lauf der Dinge“. Die gespendeten Tiere müssten aber gesund sein.

Gesunde Zoo-Tiere zu verfüttern, insbesondere um das Risiko von Inzucht zu reduzieren, ist in dänischen Zoos nicht unüblich und hat in der Vergangenheit international Kritik ausgelöst. 2014 war im Zoo von Kopenhagen ein Giraffenjungtier getötet und an die Löwen im Zoo verfüttert worden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert