morgen|stern: Bangen um Laura Dahlmeier. Die Lage am Morgen

Sorgen um Biathlon-Olympiasiegerin, Mega-Beben und Tsunami-Warnungen im Pazifik, eine klaffende Lücke für Klingbeil und weniger Tierversuche durch 3D-Druck. Das ist heute wichtig.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! 

Die Sorge um Laura Dahlmeier ist groß und der Schock über ihren Bergunfall sitzt tief – nicht nur in der Sportwelt. Die Biathlon-Olympiasiegerin ist in Pakistan schwer verunglückt. Am Montag wurde sie am Laila Peak von einem Steinschlag getroffen. Noch ist sie nicht geborgen – und Lebenszeichen gibt es bislang keine.

Am Morgen (Ortszeit) soll die Suche nach der 31-Jährigen weitergehen. Am Dienstagabend musste sie wegen der einbrechenden Dunkelheit unterbrochen werden.

Dahlmeier war mit ihrer Seilpartnerin am 6069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie auf etwa 5700 Metern von herabfallenden Steinen getroffen wurde. Die beiden stiegen im alpinen Stil – mit leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik. Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab und stieg später mit anderen Bergsteigern ab. Der Rettungseinsatz begann sofort.

Große Sorgen um Laura Dahlmeier

Die Sorgen sind groß. Auf 5700 Metern herrschen Minusgrade, Schnee bedeckt die Hänge, und die Unglücksstelle ist schwer zugänglich. Zudem droht weiterer Steinschlag. Rettungskräfte konnten die erfahrene Bergsportlerin noch nicht erreichen. Ein internationales Team koordiniert die Bergung, unterstützt von Bergsteigern, die sich in der Region aufhalten.

Am Dienstagmorgen überflog ein Hubschrauber die Stelle. „Lebenszeichen waren nicht zu erkennen“, teilte das Management der früheren Weltklasse-Biathletin mit. Sie sei „mindestens schwerstverletzt“. Die Garmisch-Partenkirchnerin ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied der Bergwacht und gilt als erfahrene, risikobewusste Bergsteigerin.

Weggefährten aus dem Wintersport sind in Gedanken bei der Ausnahmesportlerin. „Ich denke an dich Laura“, schrieb die zwölfmalige Weltmeisterin Magdalena Neuner auf Instagram. Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch schrieb: „Auf einmal steht die Zeit still. Wir alle denken an dich, Laura!!“, Die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle, später zu den Biathletinnen gewechselt, schrieb: „Wir sind in Gedanken bei dir Laura!“

Schweres Erdbeben vor Russlands Ostküste – Tsunami-Warnung für USA und Japan

Diese Nachricht hat mich heute Morgen aufgeschreckt. Wie Sie vielleicht noch wissen, liefere ich Ihnen den morgen|stern aus Tokio. Während ich arbeitete, schrillten plötzlich Warn-Apps auf meinem Handy: „Tsunami Advisory“ – Tsunami-Hinweis. Vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hatte es ein schweres Erdbeben gegeben. Mit einer Stärke von 8,8 war es laut der US-Erdbebenwarte USGS das stärkste weltweit seit der Fukushima-Katastrophe im März 2011. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam gab die Stärke hingegen mit 7,8 an.

Der russische Regionalminister für Notlagen, Sergej Lebedew, berichtete, eine drei bis vier Meter hohe Tsunami-Welle habe Kamtschatka getroffen.

Kurz darauf schlugen meine Apps erneut Alarm. Diesmal meldeten sie eine Tsunami-Warnung für Japan. Die Behörden warnten vor bis zu drei Meter hohen Flutwellen, besonders auf der nördlichen Insel Hokkaido und entlang der Pazifikküste. Es werde zu mehreren Tsunamis kommen, hieß es. Die Bevölkerung solle sich von der Küste fernhalten, bis die Warnung aufgehoben sei. Selbst für Tokio, das in einer geschützten Bucht liegt, wurden Wellen von bis zu einem Meter Höhe vorhergesagt.

Das Tsunami-Frühwarnsystem der USA warnte sogar vor Wellen von mehr als drei Metern, die die Küste des Tausende Kilometer entfernten Hawaii erreichen könnten.So verfolge ich die Situation von meinem Schreibtisch in Tokio aus
© Rune Weichert

Bei Kamtschatka stoßen die pazifische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander, was die Region zu einer der erdbebenreichsten Zonen der Welt macht. Auch Japan liegt in einer seismisch äußerst aktiven Zone. Hier bebt die Erde fast täglich. Meist sind die Erschütterungen jedoch schwach, weshalb die Japaner gelassen bleiben, wenn der Boden leicht zittert. Aber mir, der Erdbeben und Tsunamis nicht gewohnt ist, rutschte das Herz kurz in die Hose – das gebe ich zu.

Klingbeils Monsterlücke

Wenn der Finanzminister heute im Kabinett seine Haushaltspläne vorstellt, sollte er besser nicht über 2027 reden. Denn für dieses Jahr sehen seine Papiere eine Monsterlücke vor. Milliarden fehlen, das ist jetzt schon absehbar. Schon jetzt sorgt die Lücke für Ärger hinter den Kulissen. Die Union sieht die Zeit gekommen, um die Sozialsysteme grundlegend zu reformieren – aus ihrer Sicht der beste Weg, den Haushalt zu entlasten. Doch wird die SPD mitziehen? Die stern-Reporter Miriam Hollstein und Veit Medick analysieren in unserem Podcast „5-Minuten-Talk“, was auf die Koalition zukommt:

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

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Mal was Positives

Dank 3D-Druck mit menschlichen Zellen lassen sich Tierversuche laut einer Expertin verringern. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) habe man die Zahl der eingesetzten Mäuse dank neuer technischer Möglichkeiten bereits deutlich gesenkt, sagte Ute Schepers vom Institut für Funktionelle Grenzflächen. Von 250 in Tierversuchen getesteten Molekülen schaffe es im Schnitt nur eines auf den Markt, erklärte die Abteilungsleiterin Chemische Biologie. Diese Quote solle deutlich sinken. Mit 3D-Bioprinting ließen sich Gewebestrukturen mit Zellen schnell herstellen.

Die Technologie steckt jedoch noch in den Anfängen. Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums befinden sich Produkte und Ansätze des Bioprintings in einem frühen Entwicklungsstadium. „Hierbei werden geeignete Gewebemodelle gedruckt, um spezifische Wirkstoffe und neue Behandlungsmethoden beispielsweise zur Krebstherapie zu testen“, erläuterte ein Sprecher des Ministeriums. Der Druck von Zellgewebe aus Patientenmaterial könnte helfen, erfolgversprechende individuelle Therapien vorab auszuwählen.

Schepers und ihr Team entwickeln unter anderem winzige künstliche Herzklappen, die sich für Babys eignen. Ein weiteres Projekt widmet sich der Hornhaut des Auges. Biotinte aus Patienten-Stammzellen könnte eines Tages maßgeschneiderte Lösungen bei Hornhautverformungen bieten und Spenden überflüssig machen. 

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

Sie sollte eine Biografie über Philipp Hochmair schreiben. Darüber sind sich die Autorin Katharina von der Leyen und der bekannte Schauspieler nahegekommen – sehr nahe, wie Sie in unserem Interview lesen können:

Wie hat Ihnen dieser morgen|stern gefallen? Schreiben Sie es mir gerne: [email protected]

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Mittwoch! Herzlich, Ihr

Rune Weichert

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