Todesschütze von New York wollte offenbar Football-Liga treffen

Großeinsatz in Manhattan: Ein offenbar psychisch kranker Mann hat in einem New Yorker Hochhaus mindestens vier Menschen erschossen und sich anschließend selbst getötet. Der 27-Jährige aus Las Vegas wollte nach Angaben des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams vom Dienstag offenbar die Football-Liga NFL treffen, die ihren Sitz in dem Gebäude hat. Er machte sie für ein angebliches Hirnleiden verantwortlich.

Adams sprach von einem „sinnlosen Gewaltakt“. Unter den Toten ist ein 36 Jahre alter Polizist. Der aus Bangladesch stammende Mann und seine Frau erwarteten laut US-Medien ihr drittes Kind. Getötet wurden zudem eine Managerin der Investmentgesellschaft Blackstone sowie zwei weitere Männer. Darüber hinaus wurde ein Mitarbeiter der Football-Liga bei dem Angriff verletzt.

US-Präsident Donald Trump sprach in seinem Onlinedienst Truth Social von einer „tragischen Schießerei“. Er erwarte von den Behörden Aufklärung, „warum dieser verrückte Wahnsinnige eine so sinnlose Gewalttat begangen hat“, schrieb Trump.

Der Täter handelte offenbar aus Hass auf die Football-Liga NFL. Bürgermeister Adams sagte dem Sender CBS, Ermittler hätten bei dem toten Shane T. eine Abschiedsnotiz gefunden. Darin habe er über ein schweres Hirnleiden geklagt, das durch Kopfverletzungen beim Football auftreten kann. „Er schien der NFL die Schuld für seine Verletzungen zu geben“, sagte der Bürgermeister. 

„Bitte untersucht mein Gehirn, es tut mir leid“, schrieb der Täter laut US-Medien in der Notiz. Der Schütze attestierte sich demnach eine chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE). Diese Erkrankung war bei einem NFL-Profispieler festgestellt worden, der 2005 Suizid begangen hatte und den Shane T. in seiner Notiz erwähnte. „Du kannst nicht gegen die NFL vorgehen“, betonte der Täter. „Sie werden dich zermalmen.“ Der Mann hatte Medien zufolge als Jugendlicher Football an seiner Schule gespielt, Profi war er jedoch nie.

Der New Yorker Bürgermeister machte die unzureichenden Waffengesetze einiger US-Bundesstaaten mit für die Tat verantwortlich. In New York gebe es „harte Waffengesetze, aber viele unserer Nachbarstaaten haben lockere Gesetze“, kritisierte Adams. Der Täter habe „trotz seiner psychischen Probleme offenbar einen Waffenschein gehabt“. 

Videos von Überwachungskameras zeigen, wie der Schütze am Montagabend (Ortszeit) mit einem Sturmgewehr vom Typ M-4 aus einem schwarzen BMW ausstieg und das Bürogebäude in der New Yorker Park Avenue 345 betrat. Dort erschoss er zunächst den Polizisten, bevor er die Eingangshalle „mit Kugeln übersäte“, wie Polizeivertreterin Jessica Tisch sagte. 

Schließlich sei der Schütze mit dem Fahrstuhl in den 33. Stock gefahren. Dort habe er weitere Schüsse abgegeben, bevor er sich selbst tötete, teilte die Polizei mit. US-Medien veröffentlichten das Foto eines bärtigen Mannes mit Sonnenbrille mit einem Sturmgewehr in der rechten Hand.

Die ersten Notrufe wegen der Schüsse waren gegen 18.00 Uhr Ortszeit (00.00 MESZ) bei der Polizei eingegangen. Zahlreiche Krankenwagen sowie hunderte Polizisten eilten zum Tatort. Über dem Geschäftsviertel unweit der St.-Patricks-Kathedrale und des Rockefeller Centers  kreisten mehrere Hubschrauber.

In den USA gibt es mehr Schusswaffen als Einwohner. Der Angriff in der Park Avenue war laut der Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive bereits der 254. mit mehr als drei Opfern seit Jahresbeginn. Im vergangenen Jahr starben demnach in den USA mehr als 16.000 Menschen durch Schüsse – Suizide nicht mitgerechnet.

Präsident Trump hatte sich wiederholt gegen schärfere Gesetze ausgesprochen. Nicht die Waffen seien schuld, sondern die Menschen dahinter, argumentierte er.

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