Als neues Werbegesicht von American Eagle Outfitters zeigt sich Sydney Sweeney in den Jeans der Marke. Doch der Werbeslogan sorgt für Kritik – und nicht nur der.
Sydney Sweeney ist der aktuelle Hollywood-Shootingstar. Die Schauspielerin ist angeblich als Bond-Girl im Gespräch und spielt bald die US-Boxerin Christy Martin in einem Biopic. American Eagle Outfitters ist also ein ziemlicher Coup gelungen, als sie Sweeney als ihr neues Werbegesicht gewinnen konnten. Die amerikanische Kleidungsmarke ist besonders für ihre Jeans bekannt geworden – und genau die bewirbt jetzt auch Sweeney.
Sydney Sweeney zieht großen Werbedeal an Land
Doch der Slogan, mit dem die neue Kampagne einhergeht, sorgt im Netz aktuell für Kritik. „Sydney Sweeney has great jeans“ („Sydney Sweeney hat großartige Jeans“), heißt es in den aktuellen Werbeclips. In einer Aufnahme, die die Marke auf Instagram postete, steht jedoch auch: „Sydney Sweeney has great genes“ („Sydney Sweeney hat großartige Gene“). So steht es auf einem Plakat, das „genes“ wurde durchgestrichen und ersetzt durch „jeans“. Ein Wortspiel, das auf Sydney Sweeneys Image der attraktiven Herzensbrecherin anspielt.
Bei vielen Menschen stößt die „genes-jeans“-Analogie allerdings auf Kritik. Sie werfen der Kampagne Propaganda-Sprache und „Rassenhygiene“ vor. So propagierten bereits die Nazis die bevorzugte Fortpflanzung weißer Menschen, um die „guten Gene“ beizubehalten. Einen ähnlichen Hintergrund hatte auch die Eugenik-Bewegung in den USA. Dunkle Zeiten, an die sich viele Menschen bei Sweeneys Werbung erinnert fühlen. „Eine blauäugige, blonde, weiße Frau zu nehmen und die Kampagne darauf zu konzentrieren, dass sie perfekte Gene hat, fühlt sich seltsam an“, schreibt ein Nutzer unter dem Beitrag auf Instagram. „Gibt mir so ein Gefühl von 1930er-Deutschland“, heißt es dort auch.
Auch Kritik an Sweeney selbst
„Das passiert, wenn man keine Menschen mit anderer Hautfarbe im Raum hat. Vor allem in Zeiten wie diesen. Diese Werbekampagne war so sehr auf dieses ‚clevere‘ Wortspiel (…) fixiert, dass die Leute im Raum übersehen haben, was für jeden, der nicht weiß ist, so offensichtlich war“, moniert ein User. Auch Sweeney bekommt Kritik ab. „Du nimmst diese Jobs an, die deinen Körper zum Objekt machen. Bekämpfe das Patriarchat, schließe dich ihm nicht an“, so ein User auf ihrem Instagram-Profil.
American Eagle Outfitters hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Für Sweeney ist es bereits das zweite Mal, dass sie mit rechten Parolen in Verbindung gebracht wird. Im vergangenen Jahr trat sie bei „Saturday Night Live“ auf und trug dort ein Kleid mit einem relativ tiefen Ausschnitt. In der konservativen kanadischen Zeitung „The National Post“ wurde daraufhin ein Kommentar publiziert, in dem Sweeney als Symbol einer zu Ende gehenden „Woke-Bewegung“ zelebriert worden sei. In der englischen Zeitung „The Spectator“ wurde Sweeney spöttisch gefeiert. Sie personifiziere die Rückkehr der „kichernden Blondine mit dem umwerfenden Vorbau … ein Wesen, das bis an den Rand der Auslöschung gedrängt wurde“. Als wäre es Frauen dank des Feminismus zuletzt verboten gewesen, große Brüste zu haben und die dann auch noch zu zeigen.