Im Prozess um einen Messerangriff in Konstanz schildert der Angeklagte Erinnerungslücken – und drückt sein Bedauern über die Tat aus.
Im Prozess um versuchten Totschlag vor dem Landgericht Konstanz hat der Angeklagte angegeben, sich an die Tatnacht nicht mehr genau zu erinnern. Er habe er zuvor in einer Bar entgegen seiner Gewohnheit Alkohol in großen Mengen getrunken sowie Kokain konsumiert. Der 28-Jährige äußerte sich zum Prozessauftakt über seine Verteidigerin Kristina Müller.
Er erinnere sich, dass sein Kollege mit einem der Männer gesprochen habe, gab der Angeklagte an. Dann habe einer der Männer ihm ins Gesicht geschlagen. Später habe er sein Messer gezogen, weil er sich hilflos gefühlt habe. Der Angeklagte drückte sein Bedauern gegenüber den Opfern aus und betonte, dass er niemals eine Frau schlagen wollte. Er wolle den Opfern Schmerzensgeld zukommen lassen.
Die Staatsanwaltschaft legt dem mazedonischen Staatsbürger zur Last, drei Männer Anfang Februar durch Messerstiche in den Hals, den Rücken und die Brust lebensgefährlich verletzt zu haben. Zudem soll er einem der Geschädigten sowie einer dessen Begleiterinnen massive Faustschläge gegen den Kopf versetzt haben. Nur durch Notoperationen hätten die Leben der Geschädigten gerettet werden können. Der Mann ist wegen versuchten Totschlags sowie gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
In dieser Nacht kam es laut der Anklagebehörde in der Konstanzer Innenstadt zum Streit zwischen dem Angeklagten und seinem Begleiter und der Gruppe von drei jungen Männern und drei Frauen. Grund soll gewesen sein, dass der Angeklagte eine der Frauen auf belästigende Art und Weise angesprochen habe.
Als der Angeklagte der Frau gegen den Kopf geschlagen habe und sie zu Boden gegangen sei, sei es zur Rangelei gekommen, sagte der Staatsanwalt. Schließlich habe der Beschuldigte ein Messer gezogen und die drei jungen Männer schwer verletzt. Einer von ihnen erlitt eine tiefe Halswunde, ein anderer eine Stichwunde am Bauch, so dass seine Lunge verletzt wurde. Der dritte Mann wurde durch das Messer am Rücken verletzt.
Der Prozess wird am 5. August fortgesetzt. Insgesamt sind noch drei Verhandlungstage anberaumt.