Das Berliner Istaf lockt eigentlich immer die Leichtathletik-Fans. Der frühe Termin in diesem Jahr bremst bislang aber ein wenig das Interesse.
Der ungewohnt frühe Termin in diesem Jahr macht dem traditionellen Berliner Leichtathletik-Sportfest zu schaffen. Die Organisatoren rechnen für das Meeting am Sonntag (13.00 Uhr/ab 15.45 Uhr ZDF) zwar mit rund 30.000 Zuschauern, haben nach eigenen Angaben aber bisher nicht alle Ziele beim Kartenvorverkauf erreicht. Auch der Beginn der Sommerferien bremst offenbar ein wenig das Interesse.
Das Istaf findet wegen der spät angesetzten Weltmeisterschaften vom 13. bis 21. September in Tokio diesmal bereits Ende Juli statt, am nächsten Wochenende folgen dann die deutschen Meisterschaften in Dresden. Im kommenden Jahr rückt das Istaf dann wieder auf den 30. August. Vor einem Jahr hatten auch die Medaillen für das deutsche Team zuvor bei den Olympischen Spielen in Paris das Fan-Interesse angekurbelt.
Noch Zuschauer anlocken sollen in diesem Jahr erneut nicht zuletzt die deutschen Asse. Dabei sind Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye, Weitsprung-Ass Malaika Mihambo, Sprint-Star Gina Lückenkemper und Speerwerfer Julian Weber, in diesem Jahr bislang die Nummer eins der Welt.
Weber: Bestleistung in Damen-Schuhen
Mit 91,06 Metern hatte der in Berlin lebende Mainzer am 16. Mai in Doha erstmals die Marke von 90 Metern übertroffen. „Das gibt ein unfassbar gutes Gefühl. Ich bin so selbstbewusst wie nie“, sagte Weber zwei Tage vor dem Istaf.
Die beste Leistung seiner Karriere war ihm kurioserweise in Damen-Schuhen gelungen. Weil er in das Trainingslager in der Türkei versehentlich Schuhe mitgenommen hatte, die eine halbe Nummer zu klein waren, borgte er sich ein passendes Paar von Speerwurf-Kollegin Mirja Lukas aus Leverkusen. „Ich hatte Glück, dass ich ihre Schuhe nutzen durfte. Das sind jetzt meine Spikes. Ich habe ihr zwei Paar neue geschenkt“, berichtete der 30-Jährige schmunzelnd.
Erwartet wird im Olympiastadion auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Er werde extra aus seinem Urlaub anreisen und sich zu den Plänen einer Berliner Olympia-Bewerbung äußern, teilten die Organisatoren mit.