Der plötzliche Tod von Elefantenbulle Otto führt in der Herde im Tierpark Hellabrunn zu einem Umbruch. Wie gehen die Tiere mit der neuen Situation um?
Nach dem Tod des Elefantenbullen Otto stehen seine Artgenossen im Tierpark Hellabrunn vor neuen Herausforderungen. Das fünf Jahre alte Tier war nach einem gefährlichen Herpes-Virus Mitte Juni gestorben. „Nach Ottos plötzlichem Tod entstand eine spürbare Lücke in der Hellabrunner Elefantengruppe“, teilte der Tierpark mit. Otto habe die Herde vereint und sei „durch seinen Charakter und soziale Kompetenzen“ ein wichtiges Bindeglied gewesen.
Situation im Elefantenhaus nicht immer harmonisch
„Aufmerksame Besucherinnen und Besucher konnten in den vergangenen Tagen beobachten, dass die aktuelle Situation im Elefantenhaus nicht immer harmonisch verläuft“, heißt es in einer Mitteilung. „Gerade bei Elefanten können Auseinandersetzungen untereinander sehr heftig aussehen – was aber zu einem natürlichen Teil der sozialen Dynamik gehört.“ Die fünf verbliebenen Elefanten müssten sich nun neu orientieren.
Das betrifft neben Mangala, Temi und Gajendra damit auch die Elefantenkühe Rani und Savani, die erst Ende Mai aus dem Zoo Leipzig nach München kamen – und ihren Platz in der Gruppe finden müssen. „Rani ist eine herausfordernde Elefantenkuh mit einer nicht ganz einfachen Vorgeschichte“, heißt es.
„Auch bei uns zeigt sie, dass sie manchmal nicht genau weiß, wie sie sich gegenüber anderen Elefanten verhalten soll.“ Es werde darauf geachtet, dass sie Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend Futter zur Verfügung hat – gleichzeitig solle sie aber auch den Kontakt zur Herde nicht verlieren.
„Charismatische und äußerst beliebte Tierpersönlichkeit“
Otto war am 11. November 2020 als Nachkomme von Elefantenbulle Gajendra sowie Elefantenkuh Temi im Tierpark Hellabrunn geboren worden. „Hellabrunn verliert mit Otto eine charismatische und äußerst beliebte Tierpersönlichkeit“, sagte Tierparkdirektor Rasem Baban nach seinem Tod. „Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, der trotz intensivster Bemühungen unseres Notfallteams, bestehend aus Tierärzten, Tierpflegern und den kooperierenden Laboren im Lichte dieser schweren Infektion leider nicht mehr gewonnen werden konnte.“
Der Tierpark hatte in jüngster Vergangenheit mehrfach traurige Nachrichten verkünden müssen: Im Dezember 2024 war die elf Jahre alte Netzgiraffe Taziyah nach gesundheitlichen Komplikationen gestorben. Nur wenige Wochen davor hatte das 35 Jahre alte Nashorn-Weibchen Rapti morgens tot in seiner Anlage gelegen.