Nach EM-Aus gegen Spanien: DFB-Kapitänin Gwinn: „Haben eine unfassbar gute Grundlage“

Titel verloren, Herzen gewonnen. Nach dem Aus im EM-Halbfinale gegen Spanien blicken Kapitänin Giulia Gwinn und DFB-Präsident Bernd Neuendorf optimistisch nach vorn.

Trotz des erneut verpassten EM-Titels sieht Kapitänin Giulia Gwinn die Zukunft der deutschen Fußballerinnen positiv. „Es ist eine super junge Mannschaft und was vor allem hängen bleibt, ist das, was wir zu leisten imstande sind. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr“, sagte die verletzte Kapitänin einen Tag nach dem 0:1 im Halbfinale gegen Spanien am Teamhotel in Zürich. „Wir haben eine unfassbar gute Grundlage auch in den nächsten Jahren auf dem Platz.“ Für den Frauenfußball sei der nächste Schritt gemacht worden.

Vor dem Turnier in der Schweiz hatte die DFB-Elf den ersten EM-Titel seit 2013 als Ziel ausgegeben, nun überwog dennoch der Stolz auf das Erreichte. „Momentan ist natürlich sehr viel Frust dabei, weil wir es nicht über die Zeit bringen können, dann auch die letzten Schritte zu machen. Aber wir können sehr, sehr stolz sein“, sagte Gwinn. Man habe „wieder nachhaltig was bewegen können“.

Die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück habe „eine unfassbare Einheit gebildet die letzten Wochen“ und sei über sich hinausgewachsen, lobte die 26 Jahre alte Bayern-Verteidigerin, die sich im ersten Gruppenspiel gegen Polen (2:0) eine Innenbandverletzung im linken Knie zugezogen hatte. Ihr frühes EM-Aus habe „unfassbar weh“ getan.

Neuendorf: „Viele Widerstände in diesem Turnier zu überwinden“

Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf war vollauf zufrieden mit dem EM-Auftritt. „Wir hatten viele Widerstände in diesem Turnier zu überwinden“, sagte der 64-Jährige mit Blick auf Verletzungen und Sperren. Mit der EM habe daher „etwas Wunderbares begonnen“. Der Zusammenhalt trage für die kommenden Spiele und darüber hinaus.

Talente wie die Außenverteidigerinnen Franziska Kett (20) oder Carlotta Wamser (21) hätten es „überragend gemacht“, lobte Neuendorf. „Manchmal braucht man auch einfach nur den Mut, solchen Spielerinnen dann auch die Bühne zu geben – und sie haben das genutzt.“ 

Dies sei auch „ein Fingerzeig für das, was in den Ligen, aber auch beim DFB passieren muss“, sagte Neuendorf. Der Weg, „auf junge Spielerinnen zu setzen und auf deren Entwicklung“, müsse weitergegangen werden. Die Vereine seien gut beraten, mehr Angebote für Mädchen und Frauen zu schaffen: „Das hilft dann dem Fußball und unserem Sport insgesamt.“

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