Ein Mann aus Dortmund tötet seine Frau, nachdem sie sich von ihm getrennt hat. Jetzt ist er verurteilt worden. Die Richterin spricht von einem „absoluten Vernichtungswillen“.
Nach dem gewaltsamen Tod einer dreifachen Mutter aus Dortmund ist der Ehemann der Frau wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter am Dortmunder Schwurgericht waren überzeugt, dass der Angeklagte seine Ehefrau am 4. November vergangenen Jahres vor den Augen der drei gemeinsamen Kinder erstochen hatte. Die 30-Jährige erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Laut Urteil konnte der 33 Jahre alte Mazedonier nicht akzeptieren, dass sich seine Frau von ihm getrennt hatte. „Der Angeklagte wollte sein Besitzrecht ausüben und sprach seiner Frau das Lebensrecht ab“, sagte Richterin Rachel Wessel bei der Urteilsbegründung. „Er handelte mit absolutem Vernichtungswillen.“
„Papa Mama totgemacht“
Die 30-Jährige hatte sich wenige Wochen vor der Tat von ihrem Ehemann getrennt und Zuflucht in einer neuen Wohnung gesucht. Laut Urteil war sie bis zuletzt überzeugt, dass ihrem Mann die Adresse unbekannt war. Das war jedoch nicht der Fall.
Eine Nachbarin hatte die Schwerstverletzte entdeckt. Die Kinder der Frau liefen den Angaben nach schreiend durch den Hausflur. Alles war voller Blut. „Papa Mama totgemacht“, sollen sie dabei immer wieder gerufen und Stichbewegungen gemacht haben.
Der Angeklagte war noch in derselben Nacht in Bayern festgenommen worden. Laut Urteil befand er sich möglicherweise auf dem Weg in seine mazedonische Heimat. Im Prozess hatte sich der 33-Jährige nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Das Urteil lautet auf Mord aus niedrigen Beweggründen. Außerdem haben die Richter die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist damit praktisch ausgeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.