Kaum angekommen, war sie schon wieder weg: Mehr als einem halben Jahr ist es her, seitdem die Elchkuh Olga aus dem Wildpark Schorfheide ausgebüxt ist. Wird sie jemals zurückkommen?
Die Elchkuh Olga streift nach ihrer Flucht aus dem Wildpark Schorfheide vor gut sieben Monaten weiterhin durch Brandenburg. „Sie ist in der Umgebung geblieben und wird immer wieder mal gesehen“, sagte Wildpark-Chefin Imke Heyter. Zuletzt war der rund 200 Kilogramm schwere Elch Anfang Juni vier Kilometer vom Park entfernt gesichtet worden.
„Suchen nicht mehr nach ihr“
„Wir suchen nicht mehr nach ihr, das wäre auch nicht gut für das Tier“, sagt Heyter, die Anfang des Jahres noch Hinweisen nachgegangen war, um die „wilde Olga“ einzufangen. Viele Leute schicken dem Park Fotos von Elchen, manchmal handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Olga. „Sie sieht gut aus, in guter Verfassung.“
Das Tier hält sich dem Wildpark zufolge fernab von Straßen auf, die Kiefernwälder bieten ihr gute Überlebenschancen. Vor möglichen Bedrohungen kann die Elchkuh mit einer Schulterhöhe von rund zwei Metern schnell flüchten. Als mögliche natürliche Feinde kommen vor allem Wölfe infrage.
Wildpark kein Zuhause
Ob sie freiwillig zurückkehrt? Unwahrscheinlich, meint Heyter. „Olga war nur so kurz hier, für sie ist das kein Zuhause, deshalb glaube ich auch nicht, dass sie hierhin zurückkehren wird.“
Die Elchkuh sollte Mitte Dezember in den Wildpark Schorfheide einziehen, sprang jedoch bereits nach rund 15 Stunden über den 2,30 Meter hohen Zaun – „wie ein Rehlein“, so Heyter. Zahlreiche Medien berichteten über den Ausbruch.
Nachwirkung der Narkose möglich
„Sie ist wirklich die wildeste Olga, sowas habe ich in 25 Jahren nicht erlebt“, sagte die Wildpark-Chefin, die hinter dem ungewöhnlichen Verhalten eine Nachwirkung der Transport-Narkose vermutet. Ihren Angaben nach wurden die Sicherheitsmaßnahmen im Park überprüft. Das Ergebnis: „Man hätte nichts anders machen können, das ist ein totaler Ausnahmefall.“