Gold ist extrem gefragt, der Preis historisch hoch. Stiftung Warentest hat verglichen, wo Verbraucher am günstigsten an Münzen, Barren oder Gold-Wertpapiere kommen.
Wer vor drei Jahren Geld in Gold angelegt hat, kann sich freuen: Der Preis in Euro ist seitdem um 70 Prozent gestiegen. Aktuell notiert der Goldpreis nahe seines Allzeithochs bei rund 2900 Euro je Feinunze. Ob es weiter nach oben geht, kann niemand so genau wissen. Die Entwicklung aber zeigt: Gold ist bei Anlegern derzeit extrem beliebt.
Die Stiftung Warentest hat sich angeschaut, wie und wo Privatanleger am günstigsten an das Edelmetall kommen. Dabei unterscheiden die Experten zwei verschiedene Varianten: den Kauf von physischem Gold in Form von Barren oder Münzen einerseits. Sowie andererseits den Kauf von Wertpapieren, sogenannten Gold-ETC.
Stiftung Warentest vergleicht Gold-Online-Shops
Goldmünzen und Barren gibt es für Anlagezwecke in gut vergleichbaren Standardeinheiten. Jedem Anbieter steht es aber frei, auf den Börsenpreis einen Aufschlag zu verlangen, weshalb für das gleiche Produkt unterschiedliche Preise zustande kommen. Die Stiftung Warentest hat die Aufpreise für Barren, Tafeln und Münzen in den Online-Shops von elf großen Goldhändlern verglichen. Als besonders günstig erwiesen sich die Anbieter Anlagegold24, Auragentum, ESG Edelmetall-Service und die Solit-Gruppe (goldsilbershop.de).
Der physische Erwerb von Gold hat neben den Gebühren beim Kauf den Nachteil, dass weitere Kosten für die Aufbewahrung im Tresor oder Schließfach anfallen. Und auch ein möglicher späterer Verkauf ist praktisch etwas aufwendiger als der Verkauf von Wertpapieren (was Sie beim Verkauf von physischem Gold beachten müssen, lesen Sie hier ).
Papiergold in Form von Gold-ETC
Wer an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben will, ohne welches physisch zu besitzen, kann alternativ auf Gold-ETC setzen. ETC steht für Exchange Traded Commodities, also börsengehandelte Rohstoffe. Man erwirbt damit eine Schuldverschreibung auf reales Gold, das aber beim Anbieter selbst lagert.
Ähnlich wie die aus dem Aktienbereich bekannten ETF kann man Gold-ETC als Einmalanlage oder als Sparplan erwerben. Bei einigen Direktbanken und Neobrokern gibt es sie laut Stiftung Warentest „sehr günstig oder sogar ohne Kaufkosten“. Es gibt ein theoretisches Risiko des Totalverlustes, sollte der Anbieter des Gold-ETC Pleite gehen. Die Warentest-Experten sehen das Risiko aber als gering an.
Wie sinnvoll ein Goldkauf als Wertanlage generell ist, muss jeder für sich entscheiden. Den erwähnten Kosten steht eine schwankende Wertentwicklung gegenüber. Das Edelmetall wirft weder verlässliche Zinsen noch Dividenden ab. Dafür schätzen es viele Anleger als Sicherheitsbaustein im Portfolio für den Fall, dass andere Anlageformen crashen. Experten empfehlen Privatanlegern, nicht mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.