Windkraft: Gegenwind aus Brandenburg: Berlin prüft Windräder-Standorte

Berlin sucht nach weiteren Plätzen für Windkraftanlagen. Noch ist nichts entschieden, aber schon gibt es Kritik aus dem Nachbarland.

Die Berliner Pläne für mögliche neue Windräder auch nahe der Landesgrenze zu Brandenburg stoßen im Nachbarland auf großen Gegenwind. Das Vorhaben sei „für uns vollkommen inakzeptabel“, sagte der BSW-Landtagsfraktionschef Niels-Olaf Lüders. „Wir sind halt nicht irgendwie das Vorland von Berlin, wir sind ein eigenständiges Land.“

Die Berliner Planer ignorierten die Auswirkungen, wenn Windräder weniger als 1.000 Meter von Brandenburger Häusern entfernt stünden, sagte der BSW-Fraktionschef. In Brandenburg gilt ein Mindestabstand von 1.000 Metern für Windkraftanlagen zur nächsten Bebauung. Darauf verwies auch Lüders.

Bund fordert mehr Windkraft-Standorte

Berlin muss bis 2032 nach geltendem Bundesrecht mindestens ein halbes Prozent seiner Landesfläche als potenzielle Standorte für Windräder ausweisen. Brandenburg muss bis 2032 2,2 Prozent der Landesfläche für die Windkraftnutzung vorsehen.

Der Bürgermeister von Ahrensfelde, Wilfried Gehrke (CDU), sagte dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), die vorgesehenen Windräder rückten aus seiner Sicht zu nah an märkische Wohngebiete heran. „Unsere Ortsteile Lindenberg, Ahrensfelde und Klarahöh haben zu diesen geplanten Gebieten nur einen Abstand von 550 bis 850 Metern.“

Schöneiches Bürgermeister Ingo Röll (CDU) sagte dem RBB, die Gemeinde Schöneiche lehne die Berliner Pläne für die Krummendammer Heide ab. Dort im Bezirk Treptow-Köpenick liegt ein potenzielles Windenergiegebiet.

Die „Märkische Oderzeitung“ berichtete, Infrastrukturminister Detlef Tabbert (BSW) verweise auf die 1.000-Meter-Abstandsregel, zeige aber zugleich Verständnis für die Herausforderungen Berlins, die bundesrechtlichen Vorgaben zu erfüllen.

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