Der Prozess um den Diebstahl eines Museums-Goldschatzes neigt sich dem Ende zu. Nun ist die Zeit der Verteidiger der schweigsamen Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft hat die Richtung vorgegeben.
Nach der Staatsanwältin hat nun die Verteidiger-Riege das Wort: Im Prozess um den Diebstahl des Manchinger Goldschatzes sollen am Dienstag (9.30 Uhr) die acht Anwälte der vier Angeklagten mit ihren Plädoyers starten. Das Landgericht Ingolstadt hat für die Schussanträge der Verteidiger zwei Verhandlungstage reserviert, auch noch den Donnerstag dieser Woche. Am 29. Juli ist die Urteilsverkündung geplant.
In dem Prozess sind drei Männer aus dem Raum Schwerin und ein Verdächtiger aus Berlin angeklagt. Das Quartett soll im November 2022 bei einem nächtlichen Einbruch den 2.100 Jahre alten Schatz aus dem Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt gestohlen haben. Binnen neun Minuten waren mehr als 3,7 Kilo Gold, 483 Münzen und ein größerer Goldklumpen aus einer Bodenvitrine des Archäologiemuseums verschwunden. Das Gold war 1999 bei Ausgrabungen entdeckt worden, es handelt sich um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts.
Ankläger verlangen lange Gefängnisstrafen
Die Staatsanwaltschaft hat für den mutmaßlichen Haupttäter, einen 48-Jährigen aus Plate bei Schwerin, zwölf Jahre Gefängnis verlangt. Für die drei Mitbeschuldigten forderte sie zwischen sechseinhalb und zehn Jahre Haft wegen schweren Bandendiebstahls und anderer Straftaten. Es geht in dem Verfahren nicht nur um den Museumseinbruch, es sind auch eine Reihe weiterer Einbrüche unter anderem in Verbrauchermärkte angeklagt. Dabei soll die Bande mehrfach Geldautomaten oder Tresore geknackt haben.
Die vier Angeklagten sitzen seit etwa zwei Jahren in Untersuchungshaft und haben bislang in dem Prozess zu den Vorwürfen geschwiegen. Der größte Teil des Goldschatzes ist bis heute verschwunden.