Eine neue Ausstellung will mehr als Originale des Malers Caspar David Friedrich zeigen. Sie soll deren Kern und ihre Entstehung vermitteln. Wie sehr seine Kunst berührt, zeigten vorige Schauen.
Mit der geplanten Galerie der Romantik will das Pommersche Landesmuseum in Greifswald an das erfolgreiche Caspar-David-Friedrich-Jubiläum 2024 anknüpfen. In dem Bau wird derzeit an der Ausstellungstechnik gearbeitet, bevor die Schau am 17. Oktober für die Öffentlichkeit öffnen soll.
Ein Höhepunkt ist nach Aussage von Ruth Slenczka, Chefin des Pommerschen Landesmuseums, der künftige Eingangsbereich: eine neu gebaute Kapelle unter anderem mit rund sechs Meter hohen, beweglichen Bildschirmen. Dort gehe es darum, dass man „ganzheitlich emotional in die Gedankenwelt und Bildwelt und Farbwelt und Landschaftswelt Friedrichs eingeführt wird“, erklärte Slenczka der Deutschen Presse-Agentur. „Das wird ziemlich spektakulär.“
Die Galerie unternehme den Versuch, „dass Natur fühlbar wird“. Dies stehe im Zentrum des Schaffens des Malers, Grafikers und Zeichners, der in Greifswald geboren und getauft wurde und sich immer wieder von der pommerschen Landschaft inspirieren ließ. „Dass im Sehen von Bildern man Natur fühlt und in so eine innere Zwiesprache kommt. Das wird vermittelt“, so Slenczka.
Publikum teils sehr bewegt
Dass die Bilder des Romantikers anrühren, hätten die Sonderausstellungen anlässlich des 250. Geburtstags Friedrichs (1774-1840) mit Rekordbesucherzahlen im zurückliegenden Jahr und die Reaktion der Besucher auf die Bilder gezeigt. „Manche haben ja geweint. Da bin ich völlig fasziniert, dass das funktioniert“, sagte die Museums-Chefin. Sich von der Natur anrühren zu lassen, das sei etwas, was die Künstler der Romantik auch dem heutigen Publikum mitgeben könnten.
Der Neubau sowie die Sanierung von Teilen des Pommerschen Landesmuseums für die Galerie der Romantik finanziert der Bund mit rund 6,7 Millionen Euro. Die Ausstellungsfläche soll rund 1.200 Quadratmeter umfassen. Neben Originalen Friedrichs sollen auch Bilder seiner Weggefährten gezeigt werden. Es handelt sich nach Angaben des Pommerschen Landesmuseums nicht um eine reine Bilderausstellung. Es werde auch die Entwicklung des Künstlers nachgezeichnet oder etwa am einzelnen Bild der Schaffensprozess des Malers erklärt.