An Silvester sollen zwei Kinder der Unternehmerin Christina Block in Dänemark entführt und nach Deutschland gebracht worden sein. Nun hat der Prozess dazu begonnen. Angeklagt ist auch die Mutter.
Kurz vor dem Start des Prozesses um mutmaßliche Kindesentführung sind zwei der Angeklagten, die Unternehmerin Christina Block und der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling, mit ihren Anwälten am Landgericht Hamburg eingetroffen. Insgesamt gibt es in dem Fall sieben Angeklagte.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Nach einem jahrelangen Sorgerechtsstreit lauerten in der Silvesternacht 2023/24 mehrere Männer zwei der vier Kinder von Christina Block und dem Vater Stephan Hensel in Süddänemark auf. Die Täter sollen Hensel zusammengeschlagen, die Kinder in ein Auto gezerrt und nach Deutschland gebracht haben. Laut Anklage hatte die Tochter des Gründers der Restaurantkette Block House, Eugen Block, den Auftrag erteilt. Ihrem Lebensgefährten Delling wird Beihilfe vorgeworfen. Beide hatten die Vorwürfe vor Prozessbeginn bestritten.
Für die schwere Entziehung Minderjähriger und die schwere Misshandlung Schutzbefohlener sieht das Strafgesetzbuch eine Mindeststrafe von einem Jahr vor, die Höchststrafe beträgt zehn Jahre Gefängnis. Das Gericht hat 37 Verhandlungstermine bis zum 23. Dezember angesetzt. In einem Verfahren mit sieben Angeklagten, vielen Prozessbeteiligten und einem komplizierten Sachverhalt sind Verzögerungen allerdings nicht ungewöhnlich.