Übernahmegerüchte: Nutella plus Cornflakes: Ferrero will offenbar WK Kellogg kaufen

Der Nutella-Konzernmutter Ferrero greift nach dem amerikanischen Cerealienhersteller WK Kellogg. Mit der Übernahme der Traditionsmarke soll das US-Wachstum angekurbelt werden.

Am Lebensmittelmarkt deutet sich die nächste große Übernahme an: Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, will Nutella-Mutter Ferrero offenbar die Cerealien-Sparte von Kellogg’s für 3 Milliarden Dollar übernehmen. Dabei beruft sich die Zeitung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die Übernahme wäre nur die jüngste von vielen größeren Deals am Lebensmittelmarkt. Zuletzt übernahm beispielsweise Pepsico den Tortilla-Produzenten Siete Foods, J.M. Smucker kaufte den Kuchenhersteller Hostess Brands von Twinkies und Hershey den Popcornproduzenten Lesser Evil. Auch Kellogg’s selbst ist stark in Bewegung. Erst 2023 hatte sich das Unternehmen aufgespalten und die Cerealien-Sparte WK Kellogg an die Börse gebracht. Das restliche Snackgeschäft firmiert seitdem unter dem Namen Kellanova, es soll für mehr 30 Milliarden Dollar an Mars verkauft werden. Zu den bekanntesten Marke von Kellanova gehört der Chips-Produzent Pringles.

Die Cerealien-Sparte WK Kellogg vereint unter anderem Marken wie Froot Loops, Smacks und Kellogg’s Cornflakes. Das Unternehmen ging am 29. September 2023 mit einer eigenen Notierung an der Wall Street an die Börse und stand bis zu den Übernahmegerüchten 19 Prozent im Plus – in der Spitze waren es sogar über 70 Prozent. 

Das Unternehmen kämpft derzeit vor allem an zwei Fronten – mit einem veränderten Konsumentenverhalten hin zu gesünderen Lebensmitteln und politischem Druck durch US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. Der hat bereits mehrfach die künstlichen Zusatzstoffe in Lebensmitteln angeprangert und angekündigt, ihren Einsatz zu beschränken. Beide Entwicklungen drückten zuletzt auf den Aktienkurs.

Nutella-Mutter Ferrero will in den USA wachsen 

Die sich im Privatbesitz befindende Konzernmutter Ferrero sieht dennoch offenbar Potenzial oder immerhin Synergien. Das Unternehmen will vor allem in den USA wachsen und kaufte deshalb zuletzt Wells Enterprise und die US-Schokoladensparte von Nestlé für mehrere Milliarden Dollar. In die Reihe dieser strategischen Zukäufe könnte auch WK Kellogg passen.

Die WK Kellogg-Aktien stiegen nach Veröffentlichung um mehr als 50 Prozent – praktisch punktgenau auf eine Unternehmensbewertung von 3 Milliarden Dollar, also dem kolportierten Kaufpreis. Der Markt preist die Übernahme demnach schon vollständig ein.

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