Tarifauseinandersetzung: Welle von Warnstreiks bei den sächsischen Brauereien

Für die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ist das Fass voll. Mit Warnstreiks soll nun Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen in der sächsischen Brauereiwirtschaft ausgeübt werden.

Beschäftigte mehrerer sächsischer Brauereien wollen im Zuge der Tarifverhandlungen für die Brauwirtschaft in den kommenden Tagen ihre Arbeit niederlegen. „Mehrtägige Streiks gab es in der Brauwirtschaft in Sachsen in den letzten Jahrzehnten nie. Das spricht für sich. Die Brau-Beschäftigten machen Druck, damit sie nicht auf dem Trockenen sitzenbleiben“, erklärte Uwe Ledwig, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). 

Gewerkschaft wartet auf Angebot der Arbeitgeber

Konkret sind die Beschäftigten vom Freiberger Brauhaus, der Radeberger Brauerei, der Sternburg Brauerei in Leipzig und der Krostitzer Brauerei zum Warnstreik aufgerufen. Alle Betriebe gehören zur Radeberger Gruppe, der größten deutschen Braugruppe. Nach Angaben der NGG haben die Brauereien bislang kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft fordert für das Tarifgebiet Sachsen und Thüringen sieben Prozent mehr Lohn. 

„Das derzeitige Lohnniveau hinkt immer mehrere hundert Euro hinter den bundesweit üblichen Braulöhnen hinterher“, hieß es. Für Auszubildende soll es 100 Euro mehr geben. Viele Beschäftigte in Sachsen und Thüringen treibe um, dass sie mehr als 30 Jahre nach der deutschen Einheit immer noch länger arbeiten und das für weniger Geld. Der Unterschied betrage immerhin über 4.000 Euro im Jahr – ohne Zuschläge. 

Nächste Tarifverhandlung am 14. August geplant

Als nächster Verhandlungstermin ist der 14. August vorgesehen. „Schon der letzte nur vierstündige Streik in Sachsen am 27. Juni hat die Produktion und Lieferfähigkeit der Brauereien an Gaststätten und den Einzelhandel beeinträchtigt“, stellte die Gewerkschaft NGG abschließend fest.

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