Die Hochschulen in Hessen sollen sparen, verlangt die Landesregierung. Nun gibt es erste Konsequenzen. Bei der Bekanntgabe wird mit Kritik nicht gespart.
Wegen Sparplänen der schwarz-roten Landesregierung streicht die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) zwei Studiengänge aus ihrem Programm. Der Senat der Hochschule spricht von „schmerzhaften Weichenstellungen zur Vorbereitung auf den Hessischen Hochschulpakt„.
Das absehbare strukturelle Defizit sei nicht tragbar. Die aktuellen Planungen der Landesregierung würden bei den hessischen Hochschulen voraussichtlich zu Einsparungen von rund einer Milliarde Euro in den kommenden sechs Jahren führen, kritisiert die UAS. Die Aussetzung weiterer Studiengänge sei diskutiert worden.
Intensive Betreuung unbezahlbar
Eingestellt würden zwei ingenieurwissenschaftliche Angebote, die durch zusätzliche Praxisprojekte und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen in den ersten vier Semestern charakterisiert waren. „Die damit einhergehende intensivere Betreuung der Studierenden wird die Hochschule in dieser Form nicht mehr finanzieren können“, hieß es.
Bereits seit Februar 2025 gelte eine Stellen- und Wiederbesetzungssperre. Dadurch würden künftig Kursangebote und Einrichtungen „im Prinzip zufällig, nur aufgrund von Altersstruktur des Personals und befristeter Verträge, geschlossen, ohne dass die Hochschule die Schrumpfung mit klaren, strategischen Zielsetzungen planen“ könne.
Weniger Fachkräfte werden ausgebildet
Die UAS spiele vor allem in Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Sozialen Arbeit und Pflege sowie in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften eine wesentliche Rolle im Rhein-Main-Gebiet. „Für die dringende Nachfrage nach Fach- und Führungskräften in diesen Bereichen wird die Frankfurt UAS schon ab dem nächsten Jahr weniger junge Menschen ausbilden können“, erklärte der Senat.
Am Dienstag hatten hessenweit Tausende Menschen gegen die Sparpläne demonstriert. Die Landesregierung will bis Mitte Juli den neuen Hochschulpakt für die Jahre 2026 bis 2031 mit den 14 staatlichen Hochschulen in Hessen unterzeichnen.