Umweltschutz beachten: Lies hält Gasförderung vor Borkum für notwendig

Soll vor der niedersächsischen Nordseeinsel Borkum Gas gefördert werden? Umweltschützer, Lokalpolitiker und die Grünen sagen nein. Der Ministerpräsident sagt ja – wenn Umweltauflagen beachtet werden.

Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies will unter Beachtung des Umwelt– und Naturschutzes an der umstrittenen Gasförderung vor Borkum festhalten. Das sei notwendig, um die Versorgungssicherheit sicherzustellen, sagte der SPD-Politiker im Interview mit dem Deutschlandfunk. 

Deutschland sei weiterhin abhängig von Gasimporten aus Norwegen, die über Pipelines erfolgten, sagte Lies. „Wir sind in einer Abhängigkeit, dass dort technische Probleme oder Anschläge zu Problemen führen können.“ 

Belange des Umweltschutzes beachten

Gleichzeitig betonte er, dass bei der Gasförderung Belange des Umwelt- und Naturschutzes berücksichtigt werden müssen: „Wenn es Schäden an Umwelt und Natur gibt, dann gibt es keine Gasbohrung.“ Dennoch müsse geprüft werden, ob Umweltbeeinträchtigungen nicht ausgeglichen werden könnten. So müssten etwa künstliche Riffe geschaffen werden, weil die natürlichen Riffe bei dem Projekt zu stark geschädigt würden. 

Offen ließ der Politiker, ob Niedersachsen im Bundesrat dem Gasförderabkommen mit den Niederlanden zustimmen werde. Das Bundeskabinett hatte es in dieser Woche verabschiedet. Die Landesregierung wolle sich erst das Abkommen ansehen und dann entscheiden, sagte Lies. Die an der Regierung in Hannover beteiligten Grünen lehnen die Gasförderung ab.

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