Oper: Staatstheater Stuttgart knacken den Besucherrekord

Mit der Verzögerung bei der Opern-Sanierung und den ungewissen Baukosten geraten die Staatstheater Stuttgart derzeit oft in die Schlagzeilen. Die Besucher hält das nicht ab. Sie kommen wie nie zuvor.

Abseits der vor allem politischen Debatte über die wahrscheinlich deutliche Kostensteigerung der Opernsanierung ziehen die Staatstheater Stuttgart derzeit so viele Menschen vor die Bühnen wie nie zuvor. Auch bei Auslastung und Erlös werden in der laufenden Spielzeit Rekorde verbucht, teilte Marc-Oliver Hendriks, der Geschäftsführende Intendant, mit. Vor allem das Ballett tanzt fast immer vor ausverkauftem Haus. 

„Ballett, Oper und Theater sind in Stuttgart für Menschen jeden Alters und aus allen Lebensbereichen ein Ort, an dem sie sich wohlfühlen können“, sagte Hendriks. „Sie bieten in unserer schnellen, digitalen Welt etwas Beständiges.“ Der Zuspruch sei angesichts der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Gesamtlage umso erfreulicher. 

Sanierung: „Fass ohne Boden“

Denn die Sanierung des heruntergewirtschafteten Opernhauses verzögert sich deutlich. Nach dem bekannten Stand der Planungen wird der Bau der Stuttgarter Ausweichspielstätte später beginnen, somit muss der sanierungsbedürftige Littmann-Bau mindestens bis 2033 und damit vier Jahre länger bespielt werden als bisher gedacht. Daran anschließend soll das Gebäude aus dem Jahr 1911 zehn Jahre lang generalsaniert werden. 

Kritiker warnen vor einem „Fass ohne Boden“ und fordern Alternativen zur bisherigen Planung. Der Verwaltungsrat der Staatstheater, ein Gremium aus Vertretern der Stadtverwaltung und des Landes Baden-Württemberg, wird am Mittwoch (9. Juli) erneut beraten.

Mehr als 18 Millionen Euro Erlös

Nach den neuen Zahlen liegt die Auslastung aller Sparten der Staatstheater bei 89 Prozent (30. Juni), beim Ballett allein sind es 99,5 Prozent. Insgesamt wurden bis Ende Juni 397.673 Besucherinnen und Besucher gezählt. Bis zum Ende der Spielzeit werde daher mit einer Rekordbesucherzahl von über 447.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Spielzeit 2024/2025 gerechnet, sagte Hendriks. 

Der Erlös aus dem Kartenverkauf liege bei 18,2 Millionen Euro nach 16,7 Millionen Euro im Vorjahr und 16,3 Millionen Euro in der Spielzeit 2022/2023.

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