Verkehrsunfälle: Dekra: Zu viel Aggressivität auf Berliner Straßen

Seit Jahrzehnten geht die Zahl der Verkehrstoten zurück. In Berlin ist sie zuletzt aber wieder gestiegen, genau wie in Brandenburg – da allerdings nicht so deutlich wie in der Hauptstadt.

In Berlin ist die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. „Es gibt zu viel Aggressivität auf Berlins Straßen“, kommentierte Mario Schwarz vom Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (Dekra) die Entwicklung. 

Nach der Statistik der Berliner Polizei starben auf Berliner Straßen 55 Menschen, darunter ein Kind. Im Jahr davor gab es 33 Verkehrstote – das war allerdings die niedrigste Zahl seit langem. Dadurch wirkt die Zunahme umso größer. 

Berlin ist von der „Vision Zero“ weit entfernt

Bei der Vorstellung des „Verkehrssicherheitsreports 2025“ wies Schwarz darauf hin, dass Berlin vom Erreichen der sogenannten Vision Zero weit entfernt sei – also von dem Ziel, gar keine tödlichen Verkehrsunfälle mehr zu verzeichnen. Der schwarz-rote Senat hält offiziell daran fest – wie schon die rot-grün-rote Vorgängerregierung.

Dass drei Dutzend der Verkehrstoten selbst oder zumindest teilweise für den betreffenden Unfall verantwortlich gewesen seien, zeige, wie wichtig umsichtiges und rücksichtsvolles Verkehrsverhalten sei, sagte Schwarz. 

Auch in Brandenburg ist die Zahl der Verkehrstoten gestiegen – von 108 im Jahr 2023 auf 114 im Jahr 2024. Die Entwicklung war damit allerdings deutlich moderater als in Berlin. 

Zahl der Verkehrstoten sinkt auf lange Sicht gesehen

Der Prüfgesellschaft Dekra zufolge ist die Zahl der Verkehrstoten in vielen Staaten bis in die 70er Jahre oder noch darüber hinaus stetig gestiegen. In (West-)Deutschland verzeichnete die Statistik 1972 demnach mehr als 21.000 Verkehrstote. 

Das ist etwa die Größenordnung für die gesamte EU im vergangenen Jahr, als nach Daten der EU-Kommission 19.800 Menschen im Straßenverkehr starben. 

Grund für den insgesamt positiven Trend sind nach Einschätzung der Dekra die Gurtpflicht, Tempolimits, das Verbot des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss, das Verbot der Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer und die obligatorische Verwendung von Kinderrückhaltesystemen.

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