Schadenersatz: New Yorker erhält Millionensumme nach Unfall an U-Bahn-Station

Wegen eines beschädigten Gleises soll ein New Yorker vor eine U-Bahn gefallen sein. Das Verkehrsunternehmen unterstellte ihm Suizidabsichten – und muss dennoch zahlen.

Im Juni 2017 verlor Maruf Hossain alle fünf Zehen seines linken Fußes. Der Lieferfahrer wollte mit der U-Bahn in New York zu seiner Arbeitsstelle in einem Restaurant fahren und war an der Station Parkchester in der Bronx unterwegs. Hossain stolperte am frühen Morgen über eine Unebenheit auf dem beschädigten Bahnsteig und stürzte auf die Gleise – genau in dem Moment fuhr ein Zug ein und erfasste ihn.

Acht Jahre später hat eine Jury dem 32-Jährigen eine Millionensumme als Schadenersatz zugesprochen. Die New Yorker Verkehrsgesellschaft MTA muss ihm 22,75 Millionen Dollar zahlen. Das entspricht 4,5 Millionen Dollar für jeden Zeh, den Hossain in Folge des Unfalls verloren hat. Außerdem erlitt er weitere schwere Verletzungen wie eine ausgerenkte Hüfte, Beckenbrüche sowie Kopf- und Rückenverletzungen.

New Yorker Verkehrsgesellschaft wollte nur 100.000 Dollar zahlen

Hinter dem Unfallopfer liegt ein langer Rechtsstreit, berichtet die „New York Post“. Die MTA hatte ihm laut seinem Anwalt Nicholas Liakas zunächst nur eine Entschädigung von 100.000 Dollar angeboten. Hossain und seine Anwälte hatten vor Gericht aber 20 Millionen Dollar gefordert – mit Verweis darauf, dass er für den Rest seines Lebens medizinische Hilfe benötigen würde und seinen Haushalt nicht mehr allein führen könne.

Die Jury gab ihm schließlich recht. Die Geschworenen legten am Ende des dreiwöchigen Verfahrens sogar noch mehr als zwei Millionen auf die ursprüngliche Forderung drauf. „Nach Jahren, in denen die Verkehrsgesellschaft versucht hat, mich in einen unfairen Vergleich zu zwingen, hat die Jury ihre Lügen durchschaut und mir eine zweite Chance auf ein normales Leben gegeben“, sagte Hossain der „New York Post“. Das Urteil kann allerdings noch angefochten werden.

Die MTA hatte nach Angaben von Hossains Anwalt behauptet, sein Mandant habe Suizid begehen wollen und es habe keine Schäden an dem Bahnsteig gegeben. In einer psychologischen Untersuchung drei Tage nach dem Unfall wies Hossain dies jedoch entschieden zurück.

Quellen: „New York Post“, Kanzlei Liakas Law

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