Bürgermeisterkandidat: Zohran Mamdani ist noch nicht gewählt, doch Trump droht ihm jetzt schon

Zohran Mamdani gilt als Favorit bei der Bürgermeisterwahl in New York – und als Widersacher von Donald Trump. Der Präsident droht ihm bereits mit einer Verhaftung.

Jetzt steht es endgültig fest: Zohran Mamdani ist der demokratische Kandidat für die Bürgermeisterwahl in New York, die im November stattfindet. Der 33-Jährige hat sich bei der Vorwahl parteiintern gegen den früheren Gouverneur Andrew Cuomo durchgesetzt und gilt als in der Hochburg der Demokraten als klarer Favorit.

Noch aber ist Mamdani nicht Bürgermeister der größten Stadt in den USA. Doch schon jetzt machen Donald Trump und sein republikanisches Umfeld Stimmung gegen ihn. Der Präsident droht sogar unverhohlen mit der Verhaftung Mamdanis. Als ihn ein Journalist am Rande eines Besuchs im neuen Abschiebegefängnis in Florida fragte, was passieren würde, sollte Mamdani die Arbeit der Einwanderungsbehörde blockieren, sagte Trump: „Nun, dann werden wir ihn verhaften müssen.“

Zohran Mamdani ist seit 2018 US-Staatsbürger

Schon in den vergangenen Tagen hat Trump den jungen Politiker hart attackiert, jetzt verschärft er die Gangart noch einmal deutlich. Dabei schreckt der US-Präsident auch nicht davor zurück, Falschinformationen zu streuen – beispielsweise über den Aufenthaltsstatus von Mamdani. „Viele Leute sagen, er ist illegal hier“, behauptete Trump. „Wir werden uns alles genau anschauen.“

Mamdani wurde 1991 in Uganda geboren, kam aber im Alter von sieben Jahren in die USA und besitzt seit 2018 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Trumps Drohungen gegen ihn würden „nicht nur einen Angriff auf unsere Demokratie darstellen, sie senden eine Nachricht an alle New Yorker, die sich weigern, im Schatten zu bleiben: Wenn du dich äußerst, werden sie dich ins Visier nehmen“, schrieb Mamdani auf seinen Social-Media-Kanälen.

Trump hatte ihn schon zuvor als „kommunistischen Irren“ beschimpft. „Er sieht schrecklich aus, seine Stimme ist kratzig und er ist nicht sehr klug“, lästerte er weiter. Aus republikanischen Kreisen kommen bereits Forderungen auf, Mamdani die Staatsbürgerschaft zu entziehen, weil er bei seiner Einbürgerung angeblich verschwiegen habe, mit Terrororganisationen zu sympathisieren. Der Demokraten-Politiker ist Moslem und hat Israels Vorgehen im Gaza-Krieg als „Völkermord“ bezeichnet.

Die neue Identifikationsfigur der Demokraten?

Mamdani selbst sieht sich selbst als „demokratischen Sozialisten“ – und als „Trumps schlimmsten Albtraum“. Mit diesem Slogan begeisterte er im Vorwahlkampf zahlreiche Demokraten in New York für sich. Und die Wortwahl von Trump lässt darauf schließen, dass auch der Präsident durchaus eine Gefahr in dem demokratischen Shootingstar erkennt. Schließlich spricht Mamdani vor allem junge Wähler an und könnte sich zu der Identifikationsfigur entwickeln, die die Demokraten gerade so dringend brauchen.

Quellen: „New York Times“, Zohran Mamdani auf X, Donald Trump auf Truth Social

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