Statement der Vorgesetzten: Angeklagte Polizisten sollen sich rassistisch geäußert haben

Mutmaßlich kriminelle Polizeibeamte sollen Bargeld von Drogenhändlern gestohlen haben. Sie stehen vor dem Landgericht Hannover. Auch Hannovers Polizeipräsidentin gibt zu dem Prozess ein Statement ab.

Nach dem Bekanntwerden von Ermittlungen wegen Diebstahls gegen zwei 34 und 50 Jahre alte Polizisten sind die internen Abläufe des Polizeikommissariats Hannover Mitte umfassend untersucht worden. Das sagte Hannovers Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten vor Journalisten. Die beiden Beamten müssen sich seit heute vor dem Landgericht Hannover verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, Kokainhändlern bei Drogenkontrollen Bargeld abgenommen und sich damit bereichert zu haben. 

Bei den Ermittlungen gegen die beiden Beamten sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, sagte von der Osten. Bei der Auswertung der persönlichen Mobiltelefone hätten sich auch Anhaltspunkte „auf eine fremdenfeindliche Einstellung der Angeklagten“ ergeben. Im Prozess hatte der 50-Jährige alle Vorwürfe zurückgewiesen, der 34-Jährige will sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Laut der Polizeipräsidentin wurden Ermittlungsverfahren gegen weitere Beamte eingeleitet, die inzwischen wieder eingestellt worden seien. Der 34-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Er sei wie der 50-Jährige auf Grundlage des niedersächsischen Disziplinargesetzes des Dienstes vorläufig enthoben, sagte die Vorgesetzte. Zudem wurden ihre Bezüge gekürzt. Auch der Lebensgefährtin des 34-Jährigen, die Polizei-Oberkommissarin ist, wurde laut von der Osten die Führung der Dienstgeschäfte verboten.

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