Trumps zweite Amtszeit im Weißen Haus ist noch kein halbes Jahr alt, da überlegt schon sein zweiter Sohn, Eric Trump, ob er dem Amt gewachsen wäre. Wie seinem Vater das gefiele?
Beim Thema Politik hat Eric Trump bisher immer seinen älteren Geschwistern den Vortritt gelassen. Während etwa Donad Trump Jr. seinen Vater im Wahlkampf beriet und später inmitten des Grönlandstreits selbst auf die Insel reiste, hielt sich der zweite Sohn des US-Präsidenten zurück. Eric Trump ist als Co-Vorsitzender des trumpschen Familienkonzerns mehr Businessman denn Politiker. Das Amt des US-Präsidenten würde er dennoch nicht ausschlagen, wie er im Gespräch mit der „Financial Times“ vor wenigen Tagen verriet.
„Ich glaube ich könnte es machen“, sagte der 41-Jährige. Von der Hälfte der Politiker, die er sehe, sei er „völlig unbeeindruckt“. Er könne den Job „sehr effektiv“ machen, befand er.
„Die richtige Frage wäre nur: Möchte man andere Familienmitglieder da mit hineinziehen. (…) Würde ich wollen, dass meine Kinder dieselben Erfahrungen machen, die ich in den letzten zehn Jahren gemacht habe?“ Wenn die Antwort „Ja“ wäre, dann wäre der politische Weg ein leichter, einer, den er beschreiten könnte, sagte er und fügte hinzu: „Abgesehen davon glaube ich, dass das auch andere Familienmitglieder schaffen würden.“
Eric Trump, Vance, Rubio oder doch Don?
Ob die Republikaner mit Eric Trump in den nächsten Präsidentschaftswahlkampf starten werden, hängt allerdings nicht nur von ihm selbst ab. US-Präsident Donald Trump ließ immer wieder verlauten, dass er mit einer dritten Amtszeit liebäugelt. Dafür wäre allerdings eine Gesetzesänderung notwendig. Das politische Verfahren dafür gilt als äußerst aufwendig und eine erneute Kandidatur Trumps damit als unwahrscheinlich – aber nicht unmöglich. Immerhin hat der US-Präsident in den vergangenen Monaten wiederholt gezeigt, dass er auch an Richtern und Gesetzen vorbeiregieren kann.
Für den derzeit wahrscheinlicheren Fall, dass die Republikaner einen neuen Präsidentschaftskandidaten stellen, gibt es bereits zwei mögliche Anwärter: Vizepräsident J. D. Vance und US-Außenminister Marco Rubio. Im Interview mit der „Financial Times“ räumte Eric Trump dann auch ein, dass es noch andere Präsidentschaftsanwärter gebe.
Und was sagt Donald Trump zu all dem? Der US-Präsident hat sich zu den Überlegungen seines Sohnes zwar noch nicht geäußert. In einem Interview mit der Boulevardzeitung „New York Post“ vor wenigen sagte Trump auf die Frage, ob sein ältester Sohn, Donald Trump Jr., sein Nachfolger werden könnte: „Ich weiß es nicht. (…) Ich glaube, alle von ihnen könnten eine Zukunft in der Politik haben, ehrlich gesagt. Und Don ist sehr gut. Ein guter Junge“, sagte der US-Präsident, nicht ohne auf seine anderen Kinder zu verweisen. Eric habe „fantastische Arbeit“ geleistet. Barron sei „großartig“, ebenso Ivana. Und Tiffany sei eine gute Studentin.
Der US-Präsident will sich offenbar nicht so richtig festlegen. Aber bis es so weit ist, haben er und die Republikaner sowieso noch einige Monate Zeit.