Beim eigenen Auto hat man irgendwann gelernt, wo der Tankdeckel ist – aber warum ist er ausgerechnet dort? Und wie erkennt man die richtige Seite ganz einfach im Auto?
Klar, beim eigenen Auto weiß man irgendwann, auf welcher Seite der Tankdeckel ist. Doch bei Mietwagen kann es schnell passieren, dass man mit der falschen Seite an die Zapfsäule fährt – und dann ist entweder Stress mit der Zapfpistole oder Umparken angesagt. Aber warum sind die Tankdeckel von modernen Autos nicht alle auf der gleichen Seite? Eine Norm würde das Leben doch sicherlich vereinfachen, oder nicht?
Warum kocht jeder sein eigenes Tankdeckel-Süppchen?
Die Position des Tankdeckels ist, wie man so schön sagt, historisch gewachsen und hängt mit dem Herkunftsland des jeweiligen Herstellers zusammen. Früher gab es Tanksäulen in unmittelbarer Nähe zur Straße – die großen Tankstellen von heute waren rar gesät. Also galt es zu verhindern, dass Autofahrer sich beim Tanken in Gefahr begeben und direkt neben der Straße stehen müssen.
Der Tankdeckel liegt daher immer auf der dem Verkehr abgewandten Seite. Das ist allerdings nicht weltweit einheitlich – man denke an Rechts- und Linksverkehr. Bei europäischen Marken wie VW oder BMW liegt der Tankdeckel daher rechts am Fahrzeug, also auf der Beifahrerseite. So war man damals an den Zapfsäulen an der Straße geschützt und kann heutzutage bei einem leeren Tank recht gefahrlos auch am Straßenrand mit einem Kanister nachtanken.
In anderen Ländern, etwa Japan, herrscht aber Linksverkehr. Daher befindet sich die Position des Tankdeckels bei Autos von dort ansässigen Herstellern ebenfalls auf der anderen Seite – zumindest bei vielen Modellen von Toyota, Suzuki oder Mazda. Gleiches gilt bei britischen Fahrzeugen, beispielsweise bei Aston Martin.
Doch nur weil ein Auto aus einem bestimmten Land kommt, heißt das nicht automatisch, dass der Tankdeckel auch auf der dazu passenden Seite sein muss. Entsprechende Gesetze gibt es nicht, bestenfalls ist es, sofern zutreffend, eine Eselsbrücke.
Kleiner Pfeil im Auto, große Hilfe beim Tanken
Sitzt man also einmal in einem Auto, bei dem man nicht sicher ist, auf welcher Seite man die Zapfsäule anfahren sollte, hilft ein Blick auf das Cockpit. Denn bei der Tankanzeige, neben dem Symbol für die Zapfsäule, findet sich meistens ein kleiner Pfeil nach links oder rechts. Das ist nicht etwa die Richtung, in die sich die Anzeige bewegt, wenn der Tank zur Neige geht, sondern die Positionsangabe für den Tankdeckel. Zeigt der Pfeil zur Beifahrerseite, sollte man auf die links neben die Säule fahren. Zeigt er zur Fahrerseite, sollte man rechts neben die Zapfsäule fahren.
Diese Faustregel gilt übrigens nur für Verbrenner – mit Elektroautos verliert sie langsam an Bedeutung. Bei Autos mit Batterie findet sich der Ladeanschluss je nach Hersteller und Modell an anderer Stelle. Es gibt Linkslader (vorne oder hinten), Rechtslader (vorne oder hinten), und Porsche zum Beispiel bietet sogar auf beiden Seiten einen Anschluss. Manche Autos schließt man gar vorne am Kühlergrill an.
Es darf bezweifelt werden, ob das jemals vereinheitlicht wird. Allerdings monierte der ADAC bereits, dass „hinten links“, also ein Anschluss auf der Fahrerseite, oft „unpraktisch“ sei. Das liegt in Deutschland – Sie haben es erraten – vor allem an den Ladesäulen am Straßenrand. Denn befindet sich der Anschluss für das Kabel auf der Fahrerseite, muss man das Kabel um das ganze Auto legen und sich teils wirklich in den Verkehr stellen. Zudem bleibt eine Restgefahr für die Dauer des Ladevorgangs, dass jemand das Kabel im Vorbeifahren abreißt. Und so schließt sich der Kreis zum historischen Grund für die Position des Tankdeckels.