Bergbau: Prüfverfahren für Abbau von Lithium im Osterzgebirge läuft

Lithium gilt als strategischer Rohstoff und wird etwa für Batterien und High-Tech-Produkte benötigt. Nun läuft ein erstes Prüfverfahren für den Abbau von Lithium im Osterzgebirge.

Der mögliche Abbau von Lithium im Erzgebirge wird weiter geprüft. Konkret eröffnete die Landesdirektion Sachsen nun das Verfahren zur „Raumverträglichkeitsprüfung“. Dabei soll beurteilt werden, ob das Vorhaben mit den Vorstellungen des Freistaates zur Landesentwicklung vereinbar ist, teilte die Behörde mit. Alle Bürger haben ab sofort die Möglichkeit, Einblick in die Antragsunterlagen zu nehmen und mögliche Hinweise zum Projekt an die Landesdirektion zu richten, hieß es. 

Folgen für unterschiedliche Nutzungen des Gebietes im Fokus

Die Verträglichkeitsprüfung ist dem eigentlichen Genehmigungsverfahren vorgeschaltet und bildet die Grundlage für die weitere Planung. Das Vorhaben wird dabei auf seine Folgen für unterschiedliche Nutzungsansprüche betrachtet. Das betrifft Aspekte wie Siedlungsentwicklung und Verkehr, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Erholung oder Bergbau– und Rohstoffsicherung. Es werden auch Standortalternativen bewertet. 

Firma will 1,5 Millionen Tonnen Lithiumerz pro Jahr fördern

Die Firma Zinnwald Lithium GmbH will in der Gegend von Altenberg im Osterzgebirge ein Bergwerk zur Gewinnung von Lithiumerz errichten. Etwa 1,5 Millionen Tonnen Lithiumerz sollen jährlich gefördert werden. Der untertägige Abbau soll unterhalb des historischen Altbergbaus in Zinnwald erfolgen. Daneben beansprucht das Vorhaben oberirdische Flächen von rund 110 Hektar für die Aufbereitung des Roherzes. Aufbereitungsanlagen und ein Reststoffdepot sind im Ortsteil Liebenau vorgesehen. 

Die Verfahrensunterlagen liegen vom 7. Juli bis 31. August 2025 in den Städten Altenberg, Bad Gottleuba-Berggießhübel, Glashütte und Liebstadt sowie im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge öffentlich zur Einsichtnahme aus. Bereits jetzt stehen die Unterlagen im Internet auf dem Bekanntmachungsportal der Landesdirektion Sachsen (Rubrik Infrastruktur/Raumordnung) bereit. Zudem wurden rund 120 Institutionen über die Eröffnung des Verfahrens informiert und zur Stellungnahme aufgefordert. 

Erschließung der Lagerstätte kostet eine Milliarde Euro

Laut einer vorläufigen Studie ist der geplante Lithium-Abbau machbar. Das Projekt sei wirtschaftlich, geologisch und ökologisch umsetzbar, fasste Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH, die Ergebnisse der Untersuchungen unlängst zusammen. Die Erschließung der Lagerstätte wird auf eine Milliarde Euro beziffert. Wenn alles nach Plan läuft, könnte 2028 mit dem Bau des Bergwerkes begonnen werden, zwei Jahre später die Produktion. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 1.200 direkten und indirekten Arbeitsplätzen.

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