Bäder waren geschlossen, Kurse fanden nicht statt – wegen der Einschränkungen in der Corona-Zeit haben viele Kinder nicht ausreichend schwimmen gelernt. Das soll aufgeholt werden, auch noch 2026.
Damit Kinder in der Corona-Zeit ausgefallene Schwimmkurse nachholen können, hat das Land Sachsen-Anhalt etwa 8.000 Gutscheine ausgereicht. Allerdings wurde bislang nur ein kleiner Teil davon eingelöst. Wie das Landesschulamt in Halle auf Nachfrage mitteilte, wurden bis April dieses Jahres 1.037 der Schwimmgutscheine abgerechnet.
Das Bildungsministerium will das ursprünglich bis Ende dieses Jahres auslaufende Programm nun fortsetzen. Die Gutscheine können somit bis 30. November 2026 eingelöst werden, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Es sollen auch weitere Gutscheine ausgereicht werden.
Nutzung scheitert an Zeiten in Bädern
„Wir gehen davon aus, dass seitens der Eltern ein überwiegendes Interesse an der Nutzung der Gutscheine vorhanden ist“, erklärte ein Sprecher des Landesschulamts. „Die Nutzung scheitert eher daran, dass nicht ausreichend Wasserzeiten in allen Regionen zur Verfügung stehen und dass Kinder deswegen auf Wartelisten von Schwimmangeboten stehen.“
Die Schwimmgutscheine werden gezielt an Kinder und Jugendliche ausgegeben, die noch nicht oder noch nicht ausreichend sicher schwimmen können. Das schätzen jeweils die betreuenden Schwimmlehrkräfte vor Ort ein. Die Gutscheine mit einem Wert von bis zu 150 Euro können nur bei Kursanbietern mit Prüfungsberechtigung gemäß Deutscher Prüfungsordnung Schwimmen eingelöst werden.
Kinder kommen mit wenig Schwimmerfahrung in die Schule
Das Bildungsministerium stellt fest, dass nicht nur die Corona-Pandemie Auswirkungen zeigt. Zunehmend hätten Kinder, die eingeschult würden, nur geringe Schwimmerfahrung. Für Schulen sei es schwer, die erforderlichen Kompetenzen innerhalb des regulären Unterrichts zu vermitteln.
Eine Statistik, wo die Gutscheine besonders stark oder besonders wenig genutzt werden, gibt es laut dem Sprecher des Landesschulamts nicht. Er erklärte: „Aus der Erfahrung werden die Gutscheine in den Großstädten stärker genutzt. Das hängt mit dem Vorhandensein und der besseren Erreichbarkeit von Schwimmhallen zusammen, bei denen aber auch freie Wasserzeiten zur Verfügung stehen müssen.“ Außerdem müsse es vor Ort qualifizierte Kursanbieter geben, bei denen die Schwimmgutscheine eingelöst und Prüfungen angenommen werden könnten.