Wir sehen überall Penis-Graffitis, aber fast nie eine Vulva: Diese Erkenntnis war der Ausgangspunkt für Lisa Frischemeiers Buch „I See Vulvas everywhere“. Darin empfiehlt die Autorin einen anderen Blickwinkel.
Die Idee zu diesem Bildband kam Lisa Frischemeier beim Blick auf eine Berliner Hauswand. Dort sei der Putz abgebröckelt, sagt die Autorin und Stand-Up-Comedienne dem SWR. Und das habe sie eben stark an eine Vulva erinnert, „weil es Vulvalippen gab, dann gab es einen Eingang, eine etwas tiefere Kerbe“.
„I See Vulvas everywhere“ leitet einen Perspektivwechsel ein
Hat man einmal den Blick für solche Formen geschärft, tauchen sie überall auf. So wie die Welt eben auch voll ist mit Phallus-Symbolen, sie sind auf Klotüren oder Schultische gekritzelt oder stehen sogar als Kunstwerke im Museum. „I See Vulvas everywhere“ leitet einen Perspektivwechsel ein. Wenn man nur richtig schaut, dann kann man auch Vulven an jeder Ecke erblicken. Ob im Spalt der Lederjacke einer vorbeigehenden Frau, im ovalen Treppenhaus oder sogar auf einer Heiligenstatue in der Kirche.
Lisa Frischemeier hat sie alle mit der Kamera eingesammelt und präsentiert nun in ihrem Bildband 80 dieser Fotografien. Und wenn man sich einmal darauf einlässt, sieht man selbst künftig die Welt mit etwas anderen Augen.
„I See Vulvas Everywhere“ ist bei Dumont erschienen und kostet 18 Euro. Mehr Infos auf der Website des Verlags