Allein 11 der 13 Kinder aus der syrischen Familie sollen polizeibekannt sein, viele angezeigt, angeklagt oder verurteilt. Nun ist der Prozess gegen drei Brüder zwar zu Ende, die Debatte aber nicht.
Nach einem Handgemenge und mehreren Messerstichen in der Stuttgarter Fußgängerzone sind drei Brüder aus einer syrischen Großfamilie zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Männer im Alter von 17, 23 und 27 Jahren sollen im vergangenen Juli bei einem Streit mehrere Touristen – ebenfalls Syrer – angegriffen und zum Teil schwer verletzt haben.
Das Landgericht wertete das in einem Fall des ältesten Bruders als versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und verurteilte den jungen Mann zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 6 Jahren und 4 Monaten. Seine jüngeren Brüder erhielten wegen gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen eine Jugendstrafe von 5 Jahren sowie eine Haftstrafe von 4 Jahren.
Der Prozess hatte auch eine politische Diskussion um gewalttätige Flüchtlinge und die Migrationspolitik angefacht. Die Familie der Brüder ist durch deutlich mehr als 150 Anzeigen, Anklagen und auch durch Verurteilungen bei Polizei und Justiz aktenkundig. Drei weitere Brüder der nun angeklagten sitzen derzeit bereits wegen anderer Taten in Haft.