Sommerfest im Norden: Mehr als drei Millionen Gäste zur Kieler Woche erwartet

Kostenlose Konzerte bekannter Künstler, Open Ship und natürlich reichlich Segelregatten: Zur Kieler Woche will sich die Stadt von der besten Seite zeigen. Was Besuchende erwartet.

Rund 400 kleinere und größere Konzerte, Segelregatten auf der Förde und ein buntes Rahmenprogramm an Land: Zur Kieler Woche (21. bis 29. Juni) erwartet Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt erneut rund drei Millionen Gäste. Offiziell los geht es zwar erst am Samstag, doch schon am Freitag ist in der Innenstadt und am Wasser erfahrungsgemäß reichlich Trubel.

„Man ist nie so sehr Oberbürgermeister wie zur Kieler Woche“, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei die Vorfreude auf seine letzte Kieler Woche in Amt und Würden groß, gleichzeitig wolle er alles noch bewusster erleben. Zur Oberbürgermeisterwahl im November kandidiert er nicht mehr.

„Ob Spiellinie auf der Krusenkoppel, Windjammerparade, Internationales Städteforum, Junge Bühne oder Internationaler Markt, ob Stadtteilfeste oder Kieler Woche Schnapper: Unsere Kieler Woche vereint Weltoffenheit, Gleichberechtigung, Teilhabe und Völkerverständigung – all das ist ein kostbares Gut, das wir in den vergangenen Jahren weiter entwickelt und bewahren konnten“, sagte Kämpfer.

Zur offiziellen Eröffnung am Samstagabend wird Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger erwartet. Die SPD-Politikerin soll mit Handball-Nationalspieler Rune Dahmke (THW Kiel) das traditionelle Signal „lang-kurz-kurz-lang“ für „Leinen los!“ auf dem Schiffshorn geben. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) übernimmt das Glasen mit einer Schiffsglocke (drei Doppelschläge und ein Einzelschlag).

Regatten und Musik

Im vergangenen Sommer hatten knapp 3,5 Millionen Menschen das Sommerfest laut Veranstaltern besucht. Die Gäste erwartet erneut reichlich Musik. Die meisten der etwa 400 Konzerte auf 20 Bühnen kosten keinen Eintritt. Erwartet werden unter anderem Die Prinzen, Aura Dione aus Dänemark, Michael Schulte, Pohlmann, Alvaro Soler und DJ Alle Farben.

Vor allem aber bleibt das Sommerfest ein Segelsportereignis. Zu den Regatten haben sich 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 60 Nationen mit rund 1.500 Booten und anderen Wassersport-Geräten angemeldet. Erstmals finden Wettbewerbe auf 14 Regattabahnen statt auf nur 10 parallelen Rennbereichen statt. Neu ist der zweite Standort neben Kiel-Schilksee in Stein (Kreis Plön) auf der anderen Fördeseite. Erwartet werden Aktive aus mehr als 50 Nationen in 22 Bootsklassen.

Sicherheitskonzept

Gäste werden in der Stadt möglicherweise mehr Polizistinnen und Polizisten zu Gesicht bekommen als bei vorangegangenen Kieler Wochen. Die Polizei will mehr sichtbare Präsenz zeigen, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Die Einsatzkräfte planen Messerkontrollen. Auf dem Veranstaltungsgelände gilt ein Mitführverbot von Hieb- und Stichwaffen. 

An neuralgischen Punkten sollen mobile und feste Barrieren, Poller und Absperrungen verhindern, dass Fahrzeuge unbefugt oder unbeabsichtigt die Eventflächen befahren.

Unter www.kieler-woche.de/sicherheit können Besuchende einen Überblick bekommen, wie voll einzelne Bereiche der Kieler Woche sind. Das Ampelsystem reicht von Grün für offen über Orange bei fast komplett gefüllten Arealen bis Rot für geschlossen.

Segelschulschiff „Gorch Fock“ führt Windjammer-Parade an

Die Marine erwartet rund zwei Dutzend Schiffe aus zwölf Ländern mit insgesamt knapp 1.500 Soldaten. Das deutsche Segelschulschiff „Gorch Fock“ kehrt am 26. Juni nach Kiel zurück und soll am 28. Juni die traditionelle Windjammer-Parade auf der Förde anführen. Besucher haben zuvor am 27. Juni die Gelegenheit, an Bord zu gehen. Bereits am Eröffnungswochenende laden andere Marineschiffe an zwei Tagen zu Besuchen ein.

Enden wird die Kieler Woche am 29. Juni mit einem Abschluss-Feuerwerk mit Drohnen über der Förde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert