Kritik an Geste: Komitee kritisiert rechtsextreme Geste in KZ-Gedenkstätte

Das Zeigen einer rechtsextremen Geste in einer KZ-Gedenkstätte hat für zwei Schüler aus Greifswald Schulverweise zur Folge. Nun meldet sich das Internationale Auschwitz Komitee zu Wort.

Nach mutmaßlich rechtsextremen Entgleisungen zweier Greifswalder Neuntklässler während einer Studienfahrt ins frühere Konzentrationslager Auschwitz übt das Internationale Auschwitz Komitee deutliche Kritik. Als „herzlos und infam“ bewerteten Auschwitz-Überlebende das geschilderte Verhalten, erklärte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Komitees in einer Mitteilung.

Wie zunächst die „Ostsee-Zeitung“ berichtete, hatten die Schüler Ende Mai ein Video aufgenommen, das einen Schüler in der Gedenkstätte unter anderem mit einer rechtsextremen White-Power-Geste zeige. Sie seien ihrer Schule verwiesen worden. Das Schweriner Bildungsministerium hatte den Artikel bestätigt. Die Erziehungsberechtigten seien angehört worden. In beiden Fällen ließen sich die Erziehungsberechtigten juristisch vertreten, betonte Ministeriumssprecher Henning Lipski. Die Familien hätten Rechtsmittel eingelegt. Zum laufenden Verfahren könne man keine weiteren Angaben machen.

Heubner ordnete das Zeigen des White Power Grußes in der Gedenkstätte als rassistische Geste ein. „Am Tatort des Völkermordes beleidigen diese Jugendlichen die dort ermordeten Angehörigen der Überlebenden und sie verhöhnen die Erinnerungen und Empfindungen der Überlebenden selbst, indem sie ihre Aktion in den sozialen Medien öffentlich demonstrieren.“

Die Bildungsminister von Bund und Ländern werden sich auf ihrer Jahreskonferenz in der kommenden Woche in Mecklenburg-Vorpommern unter anderem auch mit der Gedenkstättenarbeit im Rahmen des Schulunterrichts befassen. An vielen Schulen sind Klassenfahrten zu ehemaligen NS-Konzentrationslager bereits fester Bestandteil.

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