Das geplante neue Betriebskonzept des Frankfurter Flughafens hat in der Region Wellen geschlagen. Für bestimmte Prüfungen ist das Wirtschaftsministerium am Zuge. Mit Ergebnissen wird es noch dauern.
Hessens Wirtschaftsministerium prüft, ob das geplante neue Betriebskonzept für den Frankfurter Airport mit dem Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Flughafens vereinbar ist. Ein Ergebnis wird den Angaben zufolge nächstes Jahr erwartet. Aktuell würden auch die Lärmschutzzonen angepasst, sagte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) in Wiesbaden. Auch hier rechnet das Ministerium mit einem Ergebnis 2026.
Der Flughafenbetreiber Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatten kürzlich mitgeteilt, dass künftig mehr Flugzeuge Richtung Nordwesten abheben sollen. Die Änderungen betreffen Abflüge bei Flugbetrieb in Betriebsrichtung West, die in Frankfurt an etwa 70 Prozent der Tage geflogen wird. Hintergrund ist eine steigende Zahl von Flugbewegungen, die bis zum Jahr 2033 erwartet wird.
Liegt eine Kommune in einer Lärmschutzzone, dürfen keine neuen Wohngebiete ausgewiesen werden. Für bestehende Gebäude gibt es finanzielle Unterstützung beim Lärmschutz.
Wer ist wo von Lärm betroffen?
Sollte das neue Betriebskonzept nicht mit dem Planfeststellungsbeschluss vereinbar sein, werde geschaut, welche Maßnahmen das Ministerium anordnen muss, um die Vereinbarkeit herzustellen, erklärte Mansoori. Die hessische Fluglärmschutzbeauftragte Regine Barth prüfe, welche Qualität der Fluglärm habe und wer betroffen sei. Anschließend werde geschaut, ob dies noch Teil der Güterabwägung des Planfeststellungsbeschlusses ist.
Mehrere Kommunen hatten die Pläne der Fraport scharf kritisiert und der Flughafenbetreiberin unter anderem vorgeworfen, frühere Absprachen im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Nord-West-Landebahn zu brechen. Demnach sollten solche Kommunen, die durch Anflüge stärker belastet werden, bei den Abflügen entlastet werden.
Minister: Akzeptanz und Vertrauen in der Region wichtig
Er erwarte, dass sich die Fraport bis zur Klärung der Fragen mit ihrem Betriebskonzept so nah wie möglich an den im „Planfeststellungsbeschluss unterstellten Umständen bewegt“, sagte Mansoori. Die Entwicklung des Luftverkehrs hänge von der Akzeptanz in der Region ab – und dafür sei Vertrauen nötig, dass nicht leichtfertig verspielt werden dürfe.