Der ADFC kürt wieder die fahrradfreundlichsten Städte in Deutschland. Sachsen-Anhalt glänzt in der Auswertung nicht.
Die Bedingungen zum Radfahren haben sich laut einem Stimmungsbild in Sachsen-Anhalt nicht verbessert. Zwar sei der Abwärtstrend gestoppt, die Fahrradfreundlichkeit liegt laut Fahrradklima-Test 2024 des ADFC im deutschlandweiten Vergleich aber unter dem Durchschnitt. „Da muss mehr passieren in der Verkehrssicherheitsarbeit“, sagte der Vorsitzende des Landesvorstands des ADFC Sachsen-Anhalt, Stephan Marahrens.
Laut ADFC wurden im Rahmen der bundesweiten Umfrage mehr als 213.000 Rückmeldungen von Radfahrerinnen und Radfahrern ausgewertet, davon rund 3.600 aus Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) und die Landeshauptstadt Magdeburg landeten bei den Städten zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern nur im hinteren Drittel. Halle belegte mit einer Bewertung von 4,2 Platz 18 von 25, Magdeburg (4,34) Platz 23.
Sicherheit als wesentlicher Faktor
Damit mehr Menschen aufs Fahrrad steigen, müssten sie sich im Straßenverkehr sicher fühlen, führte Marahrens weiter aus. „Die gefühlte Sicherheit – das ist ein bisschen das Problem – die stagniert in Sachsen-Anhalt.“ Schon 2022 hätten drei von vier Personen gesagt, sie fühlten sich unsicher auf dem Rad – ein Wert, der sich nicht verbessert habe, so Marahrens. Ein zentraler Punkt sei dabei, dass viele Autofahrer mit zu wenig Abstand Radfahrer auf der Straße überholten.
Dessau-Roßlau obenauf, Zerbst ist Schlusslicht
Dennoch zieht Marahrens keine negative Bilanz für vergangenes Jahr. „Es ist eindeutig sichtbar, dass der Abwärtstrend, der die Jahre davor immer zu verzeichnen war, dass der jetzt erst mal gestoppt ist. Das ist für uns ein gutes Zeichen.“ Das zeige, dass in den Kommunen etwas passiere. Jetzt müsse es aber auch in Richtung Verbesserung gehen.
Spitzenreiter der Umfrage in Sachsen-Anhalt ist den Zahlen nach erneut Dessau-Roßlau mit der Note 3,6, gefolgt von Bernburg (3,7), Merseburg und Salzwedel (je 3,8). Schlusslicht bleibt Zerbst mit der Note 4,6.
