Unerlaubter Waffenbesitz: „Reichsbürger“ soll unerlaubt 800 Waffen gehortet haben

Vor sechs Jahren werden bei einem mutmaßlichen „Reichsbürger“ große Mengen an Waffen und explosiven Stoffen sichergestellt. Jetzt beginnt der Prozess.

Er soll unerlaubt mehr als 800 Schusswaffen und ein Lager für explosive Stoffe besessen haben: Dafür muss sich ein sogenannter „Reichsbürger“ aus dem Kreis Trier-Saarburg ab heute (9.00 Uhr) vor dem Amtsgericht Trier verantworten. 

Der 66-Jährige aus Kordel soll ursprünglich Waffenhändler gewesen sein. Nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz in Koblenz Ende 2018 war dem Mann die behördliche Erlaubnis zum Betrieb des Gewerbes entzogen worden, weil er der „Reichsbürgerbewegung“ angehören soll.

Einer Aufforderung zur Abgabe der Waffen war der Mann nicht nachgekommen. Daraufhin hatten Behördenvertreter, begleitet von zahlreichen Polizisten, im März 2019 hunderte Waffen und gefährliche Materialien beschlagnahmt. Er soll die Waffen an drei Orten, darunter einen im Saarland, aufbewahrt haben. 

Sogenannte „Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik als Staat und ihre Behörden ab. Sie behaupten fälschlicherweise, dass das Deutsche Reich weiterhin bestehe. In Rheinland-Pfalz geht der Verfassungsschutz nach seinem aktuellsten Bericht von rund 1.100 Menschen aus, die dem Spektrum von sogenannten „Reichsbürgern“ und „Selbstverwaltern“ zuzurechnen sind.

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