Transformationsfonds: Saar-Uni erhält 53 Millionen für Quantentechnologie-Zentrum

Der Transformationsfonds macht es möglich: Die Universität des Saarlandes soll ein Zentrum für Quantentechnologien bekommen. Profitieren soll etwa die Automobilindustrie.

An der Universität des Saarlandes soll ein Zentrum für Quantentechnologien entstehen, in dem Computer und Software für besonders leistungsfähige Technologien und Prozesse entwickelt werden – beispielsweise für die Automobilindustrie, Chemie- oder Logistikbranche. Dafür will das Land über 53 Millionen Euro aus dem Transformationsfonds bereitstellen.

Nach Aussage von Finanz- und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD) handle es sich dabei um eine der größten Einzelfördermaßnahmen im Hochschul- und Wissenschaftsbereich, die das Saarland je auf den Weg gebracht habe.

Mit dem Forschungszentrum Jülich stehe der Saar-Universität ein renommierter Partner zur Seite: Das Helmholtz-Zentrum werde sich mit zwei Institutsbereichen in Saarbrücken engagieren, gemeinsame Professuren besetzen und seine international anerkannte Infrastruktur einbringen. Ziel ist es, Forschungsexzellenz und anwendungsnahe Entwicklung aufzubauen, aus der auch Start-Ups, Patente und technische Entwicklungen hervorgehen. 

„Diese Technologie ist eine der ganz, ganz großen vielversprechenden  technologischen Revolutionen, die derzeit weltweit für Aufmerksamkeit sorgen“, sagte von Weizsäcker – sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch mit Blick auf wirtschaftliche Anwendungen. 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

„Wir wollen theoretisch und experimentell vorgehen, aber auch die wirtschaftliche und industrielle Umsetzung in den Blick nehmen“, kündigte Professor Moritz Weber an. Dafür würden die vier Disziplinen Physik, Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften als gleichberechtigte Partner miteinander vereint. Professor Frank Wilhelm-Mauch vom Forschungszentrum Jülich erhofft sich davon, gemeinsam ganz neue Dinge erreichen zu können. Anwendungsgebiete reichten von der Düngemittelherstellung bis zur Unterstützung von autonomem Fahren. Dort werde Quantencomputing als „Booster in die Entwicklungszyklen eingebaut“. 

Nach Ansicht von Uni-Präsident Ludger Santen wird mit dem neuen Zentrum ein weltweit sichtbarer Standort geschaffen, der für die Universität eine „hervorragende Perspektive“ bedeute. „Wir werden unsere ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge in Bereiche lenken, die zu Recht nachgefragt sind, weil es wirklich um Zukunftsdenken geht.“ Möglich werde dieses Zentrum, das im Endausbau über 19 Professuren verfüge, nur durch die Unterstützung des Landes. 

Nach Angaben des Ministers schafft der gezielte Einsatz von Landesmitteln auch die Voraussetzung, um zusätzliche Fördermittel des Bundes und der EU einzuwerben.

Zentrum für Quantentechnologien / Deutsche Physikalische Gesellschaft Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes

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