Praxistest: Die Gusseisenpfanne von Stur ist leichter und glatter: Aber merkt man das auch?

Ihre raue Oberfläche wird so bearbeitet, dass sie glatt ist. Dadurch soll die gusseiserne Pfanne von Stur besser zu reinigen sein – und auch leichter. Der stern hat sie getestet.

Eine gusseiserne Pfanne eignet sich für alle Herdarten. Sie ist robust, langlebig – und schwer. Dadurch hält sie hohen Temperaturen stand und kann die Wärme besonders gut speichern. Was aber noch wichtiger ist: Im Gegensatz zu herkömmlichen Pfannen aus Edelstahl oder Keramik entwickelt Gusseisen mit der Zeit eine natürliche Patina (Antihaftschicht). Dadurch werden die Pfannen besser, statt schlechter. Trotzdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass viele Modelle aufgrund ihrer Größe und des massiven Gewichts, in Kombination mit einem eher kurzen Griff, schwer zu händeln sind. Die Firma Stur hat deshalb eine Gusseisenpfanne entwickelt, die nicht nur einfacher zu reinigen, sondern auch leichter sein soll. Wir haben uns gefragt, ob das wirklich möglich ist. Die Auflösung zeigt der Test.

Stur Gusseisenpfanne im Test

Normalerweise haben gusseiserne Pfanne eine eher raue Oberfläche – auch die Pfanne von Stur. Allerdings wird das Material im Nachgang mechanisch so bearbeitet, dass es eine feine Rillenoberfläche bekommt. Dadurch sollen gleich drei Pluspunkte gegenüber herkömmlichen Gusseisenpfanne hinzukommen: eine leichtere Reinigung, eine bessere Antihaftwirkung und ein geringeres Gewicht. Laut Stur ist die große Pfanne (mit einem Durchmesser von 28 Zentimetern) etwa 2,6 Kilogramm schwer. Im Vergleich zu herkömmlichen Gusseisenpfannen soll sie 25 Prozent weniger wiegen. So weit zur Theorie, weiter geht es mit dem praktischen Teil.

Auf den ersten Blick wirkt die Gusseisenpfanne von Stur sehr hochwertig – was sich im auch Verkaufspreis widerspiegelt: Auf der Webseite des Herstellers kostet sie derzeit 189 Euro, bei anderen Anbietern wie zum Beispiel Amazon 199 Euro. Das Starter-Set hingegen kostet 50 Euro mehr, dafür bekommt man einen Pfannenwender und dazu passenden Griffschutz aus Echtleder on top. Letzterer wird in unserem Test noch eine wichtige Rolle spielen. Doch zurück zu den Details. Um herauszufinden, wie schwer die Pfanne tatsächlich ist, wurde eine Küchenwaage zurate gezogen. Das Ergebnis: 2,83 Kilogramm. Um sicherzugehen, wurde der Wert anschließend noch mit dem auf einer Körperwaage verglichen. Das Ergebnis: 2,9 Kilogramm. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich dazwischen. 

Aber Fakt ist: die 2,6 Kilogramm konnte der Test nicht bestätigen. Trotzdem ist die Gusseisenpfanne von Stur immer noch leichter als eine andere Pfanne des gleichen Materials, die für den Test ebenfalls gewogen wurde und immerhin 3,15 Kilogramm auf die Waage brachte. Kommen wir zum wichtigsten Punkt: dem Anbraten.

Die Pfanne ist bereits eingebrannt, sprich die Oberfläche wurde mit pflanzlichem Öl vorbehandelt und somit automatisch versiegelt. Dadurch ist sie nach dem Auspacken direkt einsatzbereit. Trotzdem wird vom Hersteller empfohlen, sie vor dem ersten Gebrauch kurz unter heißem Wasser abzuwaschen und mit einem sauberen Tuch abzutrocknen. Getestet wurde die Pfanne auf einem Elektroherd – sie eignet sich aber auch für alle anderen Arten (Gas, Induktion, Ceran). Das Gleiche gilt für den Ofen und den Grill. Laut Stur sollte anfangs etwas mehr Öl eingesetzt werden, um die Antihaftbeschichtung zu verstärken. Gesagt, getan: Nachdem die gewünschte Temperatur erreicht wurde, durften in der Pfanne mehrere Stücke Schweinefilet Platz nehmen und in der Hitze schmoren.

Wie vom Hersteller empfohlen, wurden diese nicht zu früh gewendet, da sich das Fleisch sonst möglicherweise nicht von allein lösen würde. Für den Fall, dass es dennoch auf der Oberfläche haften bleiben sollte, wurde der dazu passende Pfannenwender bereitgehalten. Doch der musste nicht zum Einsatz kommen. Die Filets ließen sich problemlos wenden und zeigten schon nach kurzer Zeit eine goldbraune Kruste. Genau so, wie sie sein sollte. Was den Gargrad angeht, so wurde das Fleisch Medium gebraten, am Ende ist das aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Nachdem die Pfanne vollständig ausgekühlt war, wurde sie aufgrund der Fettrückstände zuerst in warmen Wasser ein paar Minuten eingeweicht. Anschließend konnte das Gusseisen problemlos unter heißem Wasser und mit einem sauberen Schwamm von sämtlichen Rückständen befreit werden. Ob das nur der glatten Oberfläche geschuldet ist, konnte im Test nicht herausgefunden werden, da sich vergleichbare Pfannen ähnlich gut reinigen lassen. 

Richtig aufgeheizt, bekommt das Fleisch in der Pfanne schon nach kurzer Zeit rundum eine goldbraune Kruste
© stern

Fazit: So schneidet die Pfanne ab

Wenn auch das Gewicht nicht ganz so gering ist, wie vom Hersteller versprochen, so liegt die Gusseisenpfanne von Stur dennoch gut in der Hand – was sicherlich dem verlängerten Griff geschuldet ist, der das Handling auf dem Herd erleichtert. Besonders praktisch und positiv zu bewerten ist der zusätzliche Griffschutz aus Leder (muss separat gekauft werden), der sich zwar anfangs noch etwas steif anfühlt, mit der Zeit aber vermutlich noch weicher und anschmiegsamer wird. In jedem Fall schützt er die Hand vor der Hitze, die bis in den Pfannengriff übergeht, sodass man diesen problemlos anfassen kann. 

Auch das Design wird positiv bewertet. Nicht ohne Grund hat die Pfanne bereits den iF Design Award, den Red Dot Design Award und den German Design Award gewonnen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass alle Schritte der Produktion in Deutschland erfolgen, was der Umwelt zugutekommt. Neben der Optik konnte auch die Beschichtung überzeugen: Das in der Pfanne angebratene Fleisch wurde von allen Seiten kross und blieb dennoch saftig. Im Anschluss daran ließen sich die eingebrannten Überreste problemlos entfernen. 

Fazit: 
Trotz des immer noch recht hohen Eigengewichts, was das Anheben und Reinigen erschwert, konnte die Pfanne im Test überzeugen. Ein Wermutstropfen bleibt aber, da säurehaltige Lebensmittel wie Tomaten, Zitronen oder auch Wein für die gusseiserne Pfanne nicht geeignet sind. Hinzukommt der recht hohe Anschaffungspreis, welcher nicht für jeden Geldbeutel geeignet ist. Aber: Mit der richtigen Pflege und bei korrekter Anwendung zahlt sich die teure Anschaffung aus – immerhin gibt die Firma Stur 50 Jahre Garantie auf die Pfanne. Das zeigt deutlich, wie langlebig und robust das Material ist.

Gusseisenpfanne reinigen: so geht’s

Vor allem nach der ersten Anwendung einer neuen Pfanne aus Gusseisen können sich eingebrannte Lebensmittelreste als hartnäckig erweisen. Trotzdem sollten Sie nach Möglichkeit auf Spülmittel verzichten und nur heißes Wasser verwenden. Die Firma Stur erklärt, wie Sie leichte, mittlere und starke Rückstände beseitigen:

Leichter Verschmutzungsgrad
Bei leichter Verschmutzung der Gusseisenpfanne ist in der Regel keine intensive Reinigung erforderlich. Es haben sich keine Verkrustungen gebildet, und die Oberfläche weist keine klebrigen Reste auf. Stattdessen bleibt lediglich ein leicht öliger Film zurück. In diesem Fall genügt es, die Pfanne mit etwas Küchenpapier auszuwischen, wobei eine hauchdünne Schicht Öl zurückbleiben sollte. Diese schützt die Pfanne vor Rost und fördert die Bildung einer schützenden Patina. Sollten sich beim Auswischen dunkle Rückstände auf dem Küchenpapier zeigen, können Sie die Pfanne mit etwas Wasser ausspülen. Verwenden Sie dabei die weiche Seite eines Küchenschwamms und verzichten Sie auf Spülmittel, um die schützende Ölschicht nicht zu entfernen. Nach dem Ausspülen ist es wichtig, die Pfanne gründlich abzutrocknen, um Wasserrückstände zu vermeiden und Rost vorzubeugen.

Mittlerer Verschmutzungsgrad
Eine mittlere Verschmutzung der Gusseisenpfanne zeigt sich durch klebrige Reste an der Oberfläche, wobei keine Verkrustungen vorhanden sind. Diese Rückstände entstehen häufig durch den Kontakt mit eiweiß- oder stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Gerichten aus Getreide und Hülsenfrüchten. Um diese Rückstände zu beseitigen, sollten Sie bereits während des Bratens darauf achten, mit einem dünnen Metallwender die Speisereste zu entfernen. Lassen Sie die Pfanne nach dem Braten abkühlen und reinigen Sie sie anschließend unter fließendem Wasser mit einem Küchenschwamm. Bei Bedarf können Sie die raue Seite des Schwamms verwenden, um hartnäckige Reste zu entfernen. Auch hier ist es wichtig, auf die Verwendung von Spülmittel zu verzichten. Nach der Reinigung sollte die Pfanne leicht ölig sein; falls nicht, reiben Sie sie dünn mit Öl ein.

Starker Verschmutzungsgrad
Eine starke Verschmutzung der Gusseisenpfanne äußert sich in verkrusteten Oberflächen und großflächig anhaftenden Essensresten. Diese Situation tritt häufig bei neuen Gusseisenpfannen auf, lässt sich jedoch in der Regel leicht beheben. Achten Sie beim Braten darauf, Rückstände sofort mit einem dünnen Metallwender zu entfernen. Lassen Sie die Pfanne etwas abkühlen und geben Sie dann warmes Wasser hinein. Lassen Sie die Pfanne etwa 10 Minuten stehen, um die Rückstände zu lösen, und gießen Sie anschließend das Wasser aus. Reinigen Sie die Pfanne mit der rauen Seite eines Küchenschwamms oder einer Bürste unter fließendem Wasser. Sollten hartnäckige Reste bestehen bleiben, können Sie einen Ringreiniger oder grobkörniges Salz verwenden, um diese zu entfernen. Nach der gründlichen Reinigung spülen Sie die Pfanne erneut mit klarem Wasser aus und trocknen sie gut ab. Auch nach dieser Reinigung sollte die Pfanne leicht ölig sein; ist dies nicht der Fall, reiben Sie sie hauchdünn mit flüssigem Fett ein, um ihre Langlebigkeit zu gewährleisten.

Quelle: Stur

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